Die Eisenbahnschienen im Stadtgebiet von Palma sollen vom
kommenden Jahr an im Erdreich verschwinden. Das sieht ein Plan vor,
den der balearische Ministerpräsident Jaume Matas und
Oberbürgermeisterin Catalina Cirer (beide PP) vergangene Woche
gemeinsam vorstellten. Die Kosten, die die Archipelsregierung mit
eigenen Mittel aufbringen will, betragen den Angaben zufolge 70
Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen im Januar 2005 beginnen und
zwei Jahre dauern.
Palmas Bahnhof wird dem Projekt zufolge ebenfalls in den
Untergrund verlegt. Geplant sind zehn Gleise mit fünf Bahnsteigen.
Hinzu kommt eine unterirdische Station für die Überlandbusse mit 30
Haltebuchten. In der weiteren Zukunft soll von dem kombinierten
Bahnhof auch der Sóller-Zug abfahren.
„Mit der unterirdischen Verlegung der Gleise endet die ein
Jahrhundert dauernde Trennung der Stadt”, sagte Cirer. Die Schienen
sollen vom Bahnhof an der Plaça Espanya bis zur Ringautobahn Vía
Cintura auf einer Länge von 1'5 Kilometern unter die Erde verlegt
werden. Die heutige Trasse werde in einen Boulevard für Fußgänger
umgewandelt. Auch der heutige Parc de ses Estacions – 1999 vom
damaligen wie heutigen Ministerpräsidenten Matas sowie von Palmas
Ex-Bürgermeister Joan Fageda eingeweiht – wird den Angaben zufolge
weitgehend umgestaltet werden, da von den Bauarbeiten etwa 70
Prozent der Fläche betroffen sind. Mit dem Wegfall der bisherigen
Bushaltestellen und Bahnhofsgebäude gewinnt der Park 14.000
Quadratmeter hinzu.
In den sechs Stadtvierteln längs des Schienenstrangs lebt nach
Cirers Worten mit 38.000 Einwohnern rund ein Zehntel der
Stadtbevölkerung. Die Carrer Aragón solle künftig als Einbahnstraße
aus der Stadt herausführen und eine Spur nur für Stadtbusse
erhalten. Als Einfallstraße in Richtung Zentrum dient den Plänen
zufolge die Carrer Jacint Verdaguer. Sie wird an die Vía Cintura
angeschlossen. Matas und Cirer versprechen sich davon eine
deutliche Entlastung der Avenidas. „Mit unserem Projekt setzen wird
auf den öffentlichen Nahverkehr”, betonte Matas. Neben dem
Bauvorhaben werde auch in neue Züge investiert. „Insgesamt sind das
150 Millionen Euro für die Bahn.”
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