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So hatte sich Dieter Bohlen seinen Yachtausflug sicher nicht vorgestellt. Statt eines romantischen Törns mit Freundin Estefania zu einer noch romantischeren mallorquinischen Bucht verbrachte Deutschlands Pop-Titan eine halben Urlaubstag auf dem Polizeirevier.

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung erwischten Guardia-Civil-Beamte den 49-Jährigen am vergangenen Freitag mit einem falschen Bootsführerschein, den Bohlen im März 2002 bei einem Ausbildungsbetrieb in Port d'Andratx gemacht hatte. Superstar hin, Superstar her, Bohlen musste zum Verhör aufs Revier.

"Ich kann kein Spanisch, und die Polizisten konnten kein Deutsch. Trotzdem war nach dem Verhör klar, dass ich unschuldig bin", wurde Bohlen von "Bild" zitiert. "Ich bin wohl das Opfer der spanischen Führerscheinmafia geworden. Die müssen mir gefälschte Papiere untergejubelt haben."

Auch Rockstar Peter Maffay ist in das Visier der Polizei geraten. Er hatte seinen Bootsführerschein bei derselben Schule gemacht wie Bohlen. Während einer Benefizveranstaltung am Sonntag wurde der Sänger von der Polizei vernommen. Auch er soll im Besitz eines illegal ausgestellten Dokumentes sein. Gegenüber MM erklärte Maffay: "Ich habe meinen Führerschein im Juli 2002 bei der Fahrschule in dem Glauben gemacht, dass es sich dabei um einen seriösen Betrieb handelt. Mir wurde die Schule von einem Bekannten empfohlen. Ich habe dort Fahrstunden genommen und eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt. Wenige Tage später erhielt ich einen deutschen Bootsfüherschein."

Wie der Musiker betonte, wollte er sich zu keinem Zeitpunkt einen Führerschein kaufen. Im Gegenteil: "Ich wollte nie ein zweifelhaftes Dokument, sondern einen amtlichen Bootsführerschein, der mich berechtigt, ganz offiziell mit meiner Laüt zu fahren. Obwohl mir die Polizei dies nicht verboten hat, werde ich das aber vorerst lassen. So lange nicht die Legalität¨ des Papiers geklärt ist, werde ich nicht ans Ruder gehen." Maffay hat inzwischen einen Anwalt beauftragt, sich der Sache anzunehmen.

Einen Anwalt braucht auch Fahrlehrer Reinhold R. Ihm wird Dokumentenfälschung zur Last gelegt. Nachdem er laut eigenen Angaben aufgrund des Medienrummels um Bohlen von Polizei und Paparazzi verfolgt worden sei, habe er sich am Montag freiwillig gestellt, um die Angelegenheit zu klären.

"Man hat mich wie einen Schwerverbrecher behandelt und zwei Tage in eine Zelle gesperrt, in der man einen Hund nicht halten würde", sagte Reinhold R. gegenüber MM. Noch im Frühjahr warb seine Firma in Anzeigen damit, dass binnen zwei, drei Tagen ein Motorbootführerschein "See-Küste" gemacht werden könne. Und dies mit einer Erfolgsgarantie von 98 Prozent.

Reinhold R. bestreitet nicht, Bohlen und Maffay unterrichtet zu haben. Mit der Ausstellung falscher Papiere habe er allerdings nichts zu tun gehabt. Er habe nur im Auftrag einer anderen Schule gehandelt, die ihn um Unterstützung gebeten habe.

"Ich habe mit den Schülern ein Skippertraining gemacht, dies bestätigt, und dann den ausgefüllten theoretischen Fragebogen zusammen mit drei Lichtbildern und einer Kopie ihres Personaldokumentes an die andere Schule übergeben." Dies sei nie auf dem Postweg geschehen. Sowohl zum Abholen der Dokumente als auch zum Bringen der Führerscheine einige Tage später sei jemand bei Reinhold R. vorbeigekommen, weswegn er sich auch nicht mehr an den Namen der Firma erinnern könne. Aber den Namen des Mannes habe er bereits den Behörden mitgeteilt. Aus ermittlungstaktischen Gründen wolle er ihn aber gegenüber den Medien nicht nennen.