Es ist jedes Jahr dasselbe. So schlecht die Saison auch anlaufen
mag, so sehr Hoteliers und Reiseveranstalter auch jammern mögen –
im August gibt es auf Mallorca Überbuchungen. Zurzeit sind viele
Hotels derartig massiv jenseits ihrer Kapazität gebucht, berichtet
MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”, dass Reiseveranstalter aus
Deutschland ihre Kunden statt nach Mallorca in Ausweichziele wie
die Kanarischen Inseln oder Andalusien bringen. Dabei soll es sich
insbesondere um Unternehmen handeln, die Hotels auf Mallorca
besitzen und nicht rechtzeitig einen Buchungsstopp verhängt
haben.
Über diese Situation freut sich keiner: Die Urlauber ärgern
sich, weil sie Ferien an einem Ort verbringen, den sie gar nicht
gebucht hatten. Die Hoteliers auf Mallorca ärgern sich, weil sie
ihre letzten Betten offensichtlich auch zu weniger reduzierten
Preisen hätten verkaufen können. Und bei den Reiseveranstaltern ist
man auch nicht zufrieden, weil die Umbucherei und das Suchen nach
anderen Hotels mehr Arbeit und damit mehr Kosten verursacht.
Außerdem muss den Kunden der Wechsel mit Entschädigungen (meist
durch Sachleistungen wie bessere Hotelkategorie oder Mietwagen)
schmackhaft gemacht werden.
In diesen Tagen befinden sich die Verhandlungen zwischen
Hoteliers und Reiseveranstaltern für die Sommersaison 2004 in ihrer
entscheidenden Phase. Währen die Touroperator verbreitet klagen,
dass die Hoteliers angesichts der guten Besucherzahlen glauben,
wieder an der Preisschraube drehen zu können, monieren die
Herbergsväter das harte Feilschen um jeden Cent; viele sind sicher,
dass noch niedrigere Preise auf Kosten der Produktqualität
gehen.
Unterdessen liegt die Halbjahresbilanz des Flughafens Palma vor.
Nach Angaben des Airportbetreibers Aena sind von Januar bis Juli
fast 10'7 Millionen Passagiere abgefertigt worden, ein Plus von
6'79 Prozent gebenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allein
im Juli wurden 2'476 Millionen startende und landende Fluggäste
gezählt, eine Steigerung von 5'43 Prozent.
Dieses Wachstum ist vor allem auf die spanischen Reisenden
zurückzuführen, deren Zahl im Juli erneut um 13'78 Prozent auf
508.000 stieg; im ersten Halbjahr flogen gut drei Millionen, ein
Plus von 13'05 Prozent. Die Zahl der deutschen Passagiere blieb mit
678.000 im Juli praktisch stabil (plus 0'48 Prozent), in den ersten
sechs Monaten beläuft sich der Zuwachs auf 4'03 Prozent. Britische
Passagiere sind bislang 8'48 Prozent im Plus, im Juli wurden
759.000, im ersten Halbjahr 2'68 Millionen gezählt.
Stark im Kommen sind auch die „Alternativ-Märkte” Frankreich
(plus 7'44), Italien (plus 12'93), Belgien (plus 10'28) und
Österreich (plus 37'5 Prozent).
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