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Beim bislang größten Flächenfeuer in diesem Jahr auf Mallorca sind bei Randa (Gemeinde Algaida) am vergangenen Wochenende 127 Hektar Wald und Gebüsch abgebrannt. Feuerwehr und freiwillige Helfer brauchten rund 24 Stunden, um die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Die Brandursache ist derzeit noch unklar.

Entdeckt wurde das Feuer am vergangenen Freitagmittag. Die Flammen breiteten sich rasch in Richtung Kloster Randa aus, Touristen und Angestellte drohten vom Feuer eingeschlossen zu werden. Der Polizei gelang es nach kurzer Zeit, 61 Personen in Sicherheit zu bringen. Außerdem wurden 21 Autos vor den Flammen gerettet. Insgesamt evakuierten die Sicherheitskräfte im Verlauf der Brandbekämpfung knapp 200 Menschen. In Llucmajor wurden sie mit Lebensmitteln versorgt.

An den Löscharbeiten beteiligten sich Einsatzkräfte von sechs Feuerwehrwachen. Unterstützt wurden sie am Boden vom Personal des balearischen Naturinstituts (Ibanat), aus der Luft von drei Hubschraubern und drei Löschflugzeugen. Erschwert wurde die Aufgabe dadurch, dass sich die Zahl der Brandherde ständig erhöhte.

Der balearische Umweltminister Jaume Font (PP) machte sich in Begleitung diverser Kabinettskollegen persönlich ein Bild des Unglücks. Er bezeichnete das Feuer als ökologisches Desaster, zeigte sich aber beruhigt, dass keine Menschen zu Schaden kamen.

Die Feuerwehr setzte die Löscharbeiten in der Nacht zum Samstag fort. Erst in den späten Nachmittagsstunden war das Feuer unter Kontrolle. Endgültig beendet waren die Löscharbeiten aber erst am Dienstagabend. Die evakuierten Menschen, darunter vier Nonnen aus dem Kloster Randa, waren bereits am Sonntag wieder in ihre Häuser zurückgekehrt. Obwohl die Polizei den Brandherd bereits am Samstag lokalisierte, stand bis Donnerstagabend (Redaktionsschluss) die Ursache des Feuers noch nicht fest.

Unterdessen schlug der Feuerteufel, den die Polizei für zahlreiche Brände in Na Burguesa und Bonanova verantwortlich macht, am Dienstag erneut zu. Anwohner in Bonanova schlugen gegen 16 Uhr Alarm. Eine Stunde später hatte die Feuerwehr die Flammen gelöscht. Bilanz: Rund 2500 Quadratmeter Wald fielen den Flammen zum Opfer. Eine Großfahndung nach dem Täter verlief erfolglos.

Die Einsatzkräfte konnten allerdings nur kurz durchatmen. Noch in der gleichen Nacht mussten sie wiederholt nach Bonanova ausrücken, wieder hatte ein Brandstifter zugeschlagen. Doch diesmal glaubte die Polizei, der Täter wäre ihr ins Netz gegangen. Sie nahmen einen Anwohner fest, in dessen Polizeiakte ein gelegtes Feuer in der Mülldeponie Son Reus Eintrag fand. Der Verdacht ließ sich aber nicht erhärten, nach wenigen Stunden wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt.