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Zuerst die gute Nachricht: An diesem Wochenende werden die Tageshöchsttemperaturen um etwa drei Grad zurückgehen. „Es gut möglich, dass es am Samstag sogar regnet”, sagt Agustí Jansà, Leiter des balearischen Wetteramts. Jetzt die schlechte: Zu Wochenbeginn klettern die Temperaturen wieder an.

Nach Auskunft des Wetteramts schiebt sich vom Atlantik her eine atmosphärische Störung auf die Balearen zu. Ab Freitagabend, so Jansà, könne sich in Teilen der Insel der Himmel zuziehen, mit Niederschlägen sei am Samstag zu rechnen. Begleitet werde der Wetterumschwung von einem Temperaturrückgang von etwa drei Grad. Im Norden Spaniens erwarten die Meteorologen gar Temperaturstürze von bis zu zehn Grad. Auf den Balearen wird die Abkühlung aller Voraussicht nach von kurzer Dauer sein.

Ángel Rivera vom Nationalen Meteorologischen Institut erwartet bereits zu Wochenbeginn wieder ansteigende Temperaturen. „Die Menschen werden das Gefühl haben, es hätte sich nicht viel geändert – aber es handelt sich um für die Jahreszeit normale Werte.” Meteorologe Jansà geht von einer Niederschlagsmenge am Samstag von 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter und Stunde aus. Es wären die ersten bedeutenden Regenfälle seit Ende April.

Hochspannung erwartet Jansà ab Monatsende. Die klimatische Situation gleicht nach seiner Auffassung in diesem Sommer einem Pulverfass. Ausgangsbasis des „explosiven Cocktails” sei die Wassertemperatur, die derzeit mit rund 30 Grad fast vier Grad über dem Normalwert liegt. Treffe diese feuchte und warme Masse auf eine Kaltfront – ein für Ende August übliches Szenario –, entlade sich dieses Gemisch in heftigen Regengüssen, erklärt der Chef des Wetteramts. Und weil das Meer in diesem Jahr besonders aufgeheizt ist, könne es zu besonders starken Niederschlägen kommen.

Derweil stoßen nach wochenlanger Hitze die Hersteller von Eiswürfeln an ihre Kapazitätsgrenzen. Vor allem die kleinen Firmen säßen bald auf dem Trockenen, sagt der Geschäftsführer von Topo Hielo, Antoni Florit. „Wir haben schon versucht, auf dem Festland und in anderen Ländern einzukaufen, aber ohne Erfolg.” Anfragen von der Konkurrenz bestätigt auch Manuel Calvo, Direktor von Mallorcas Großproduzent Sahy. „Die kommen mit der Nachfrage einfach nicht mehr nach”, sagt er, „aber uns geht es nicht viel besser”. Nicht selten sind in diesen Tagen die Vorräte in Supermärkten, Tankstellen und Restaurants innerhalb weniger Stunden vergriffen.

Der Energieversorger GESA-Endesa zog vergangene Woche erste Bilanz. Demnach stieg im ersten Halbjahr 2003 die Nachfrage nach Strom gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent. In ganz Spanien registrierten die Energieunternehmen einen Anstieg von 3'8 Prozent. Positiv: Wurden in den ersten sechs Monaten 2002 mit Solarenergie nur 11'3 Megawatt pro Stunde erzeugt, waren es ein Jahr später 240 Megawatt.

Die Zahl der Hitze bedingten Todesfälle steigt unterdessen in Spanien unvermindert an. Über 30 Tote sind bislang zu beklagen, darunter inzwischen auch Menschen im mittleren Alter. Von den Todesfällen besonders betroffen sind die andalusischen Provinzen Sevilla und Córdoba, wo die Temperaturen seit Wochen tagsüber regelmäßig jenseit der 40-Grad-Marke liegen.