Die Zahl der Neuerscheinungen guter und bester Rotweine auf dem
spanischen Weinmarkt ist schier unüberschaubar. Gemeint sind nicht
nur die neuen Jahrgänge, sondern auch jene Weine, die bisher in
keinem der einschlägigen Führer katalogisiert sind.
Ein Neuankömmling, der auf sich aufmerksam macht, heißt Legaris
und gehört zu den so genannten Crianzas (mindestens sechs Monate im
Barrique-Fass). Legaris, ein Begriff aus dem Lateinischen, stammt
von Lego, was so viel bedeutet wie „die Frucht ernten”. Die
ultramoderne Bodega trägt ebenfalls diesen Namen und gehört zum
Codorniu-Imperium. Sie wurde vom Architekten Domingo Triay
entworfen.
Kreativität und Symbolik zeigen sich bereits in Namensgebung und
Etikettierung der Weinflasche. Der Inhalt ist eine hunderprozentige
Tinta Fina (Tempranillo). Beim Legaris handelt es sich um einen
durch und durch modernen Ribera-del-Duero–Wein, zum Preis von zirka
13 Euro. Die Fässer, in denen er gelagert wird, sind neu oder erst
ein Jahr alt, daher die Vanilleund Kokosnuancen im Wein. Die
ausgeprägten Fruchtnoten (rote Beeren) dominieren jedoch das Holz
aufs Angenehmste. Der Legaris ist ein griffiger, gut strukturierter
Rotwein mit kraftvollem, langanhaltendem Abgang, gerade recht für
den Osterbraten.
Übrigens verfügt die Bodega auch über einen hochklassigen,
faszinierenden Reserva desselben Namens.
Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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