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Die Eiszeit in dieser Woche hat es uns mal wieder deutlich gemacht: Mallorca taugt nicht als Ganzjahresziel für Menschen, die in ihrem Urlaub nur das eine wollen: Sonne. Kälte und Schnee auf Mallorca sind, obwohl stets aufs Neue mit großem Erstaunen betrachtet, ganz normale Ereignisse im Jahresablauf.

Nur mit der äußerst beruhigenden Garantie, dass das Schmuddelwetter nicht lange anhält. Und wenn dann wieder die Sonne scheint, ist der Mallorca-Winter zwar noch immer nichs für Badenixen, aber für den Rest der Welt einfach traumhaft. Erst am vergangenen Sonntag hatten wir das Glück, einen solchen Tag erleben zu können.

Mallorca hat, Kenner wissen das, natürlich seine Reize in der Nebensaison. Nur wird das viel zu wenig für die PR genutzt. Umso mehr freut es uns, dass gleich drei große Automobilkonzerne die Insel für Präsentationen ausgewählt haben. Das ist es, was Mallorca braucht.

Solche Events bringen mehr, als man auf den ersten Blick glauben mag. Es geht nicht nur darum, vorübergehend ein paar Hotelbetten zu füllen. Die Teilnehmer, in diesem Falle Journalisten und Kunden, sind Multiplikatioren ersten Ranges. Sollte es ihnen gefallen, werden sie Mallorca weiterempfehlen. Das ist mehr wert als millionenschwere Imagekampagnen. Deshalb wünschen wir den Gästen – und letztlich auch uns –, dass ihnen sonnige Tage beschieden sein mögen.

Die Wahl von Daimler & Co. zugunsten Mallorcas zeigt uns auch, dass es um den Ruf der Insel nicht so schlecht stehen kann, wie wir zuweilen glauben. Mallorca ist noch immer gut genug für Weltpremieren. Ein schönes Gefühl!

Aber kein Grund zum Ausruhen. Politik und Tourismuswirtschaft sind gefordert, dieses einträgliche Tourismus-Segment endlich zu fördern. Dazu gehört in erster Linie die rasche Verwirklichung des Kongresszentrums. Hier sollte nicht gekleckert, sondern Mut bewiesen werden, auch architektonisch. Außerdem ist zu überlegen, was man den Gästen darüber hinaus noch bieten kann. Es darf ruhig ein bisschen mehr sein als das kalte Valldemossa.

Solche Winterinitiativen – den Sport nicht vergessen! – könnten dazu beitragen, die Tourismusmaschine auf ein breiteres Fundament zu stellen. Dass Tausende im Oktober in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, ist nicht gottgegeben.