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Mit einem Brandbrief an den balearischen Ministerpräsidenten Francesc Antich (PSOE) hat Gabriel Escarrer, Chef des größten Hotelkonzerns auf den Inseln, Sol Melià, die bisherige Regierungsarbeit in Sachen Tourismus vernichtend abqualifiziert. „Eure Tourismuspolitik ist erfüllt von Betrügereien, Irrtümern, Verschwendung, Mängeln, und sie ist verwaist an Professionalität”, schrieb Escarrer in einem Brief, in dem er bei der Anrede des Regierungschefs auf den ironisierenden Pluralis Majestatis zurückgriff. Die spanische Tageszeitung „El Mundo” druckte das vier Seiten umfassende Schreiben am Sonntag und Montag in Auszügen ab.

Ministerpräsident Antich ließ über seinen Sprecher mitteilen, er werde das Schreiben von Escarrer wie dessen frühere Briefe nicht beantworten. „Er (Escarrer) ist ein Bürger mehr”, so der Sprecher.

„Die Verlautbarungen unserer Regierung haben den Balearen ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit beschert”, kritisierte Escarrer. Für 2003 werden in Deutschland 30 Prozent weniger Buchungen registriert. Die Geschäfte im neuen Jahr liefen noch schlechter als 2002. „Es ist unbestritten, dass die Touristensteuer Ecotasa nicht die gesamte Schuld am touristischen Rückgang trägt, aber es ist genauso unbestritten, dass sie ein zusätzlicher negativer Faktor war.”

Die Sol-Melià-Gruppe ist Marktführer auf den Balearen, Spanien, Lateinamerika und in der Karibik. Weltweit steht der Konzern auf Platz 10.