Die Kriminalität auf Mallorca hat nach Angaben der Delegierten
der spanischen Zentralregierung, Catalina Cirer, im vergangenen
Jahr lediglich um ein Prozent zugenommen. Cirer widersprach damit
Angaben der Polizeigewerkschaft SUP, die einen Anstieg der
Kriminalitätsrate um rund 50 Prozent festgestellt hatte. Nach Cirer
waren bei den SUP-Angaben die Veränderungen in der statistischen
Erfassung der Verbrechen und Vergehen nicht berücksichtigt
worden.
Der Streit, der mit der Auslegung der Kriminalitätsstatistiken
einherging, sei vom politischen Gegner im Vorwahlkampf ausgelöst
worden, sagte Cirer. Die Politikerin ist von der in Palma
regierenden Partido Popular als Bürgermeisterkandidatin nominiert
worden.
Zum Hintergrund: Bis zum Jahre 2001 hatten alle drei
Polizeikörperschaften auf Mallorca – das sind die Nationalpolizei,
die Lokalpolizei und die Guardia Civil – über die Zahl der von
ihnen registrierten Kriminalitätsfälle getrennt Buch geführt. Im
vergangenen Jahr flossen dagegen die Fälle der Lokalpolizei
erstmals in die Statistiken der Nationalpolizei ein, was dort zu
einem rein rechnerischen Anstieg der Zahlen führte.
Hatten alle drei Polizeibehörden im Jahre 2001 insgesamt 79.050
Vergehen festgestellt, stieg die Zahl im Jahre 2002 laut Cirer um
knapp ein Prozent auf 79.774 Fälle. Dabei fiel der Zuwachs
besonders in den Dörfern an. In Palma selbst sank die
Kriminalitätsrate laut Cirer sogar um knapp sechs Prozent. Die
Zunahme auf dem Land gehe darauf zurück, dass Bürger ihre Anzeigen
nun direkt vor Ort erstatten könnten.
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