Mit einer solchen Begrüßung auf Mallorca hatten die 26 Berliner
Kahlköpfe sicher nicht gerechnet. Ein großes Polizeiaufgebot nahm
die deutschen Neonazis auf dem Flughafen Son Sant Juan in Empfang
und eskortierte sie in ihr Hotel an der Playa de Palma, wo sie
einen einwöchigen Urlaub verbringen wollten. Bereits auf dem
Airport wurden die Skinheads von der Einsatzleitung darauf
hingewiesen, dass sie bereits bei der kleinsten Gesetzesübertretung
unverzüglich des Landes verwiesen würden.
Bereits Anfang August wurden die balearischen Sicherheitskräfte
von der deutschen Botschaft in Madrid über das bevorstehende
Eintreffen der Rechtsradikalen informiert. Die Gruppe, so das
Schreiben der diplomatischen Vertretung, sei extrem gewalttätig und
bei vorangegangenen Reisen bereits mehrfach in schwere
Ausschreitungen verwickelt gewesen. Kurz darauf warnte auch die
deutsche Polizei ihre Kollegen in Palma vor der als äußerst
gefährlich eingestuften Gruppe.
Während des ganzen Aufenthaltes wurden die Sicherheitskräfte
rund um das Hotel verstärkt. Uniformierte Beamte und Zivilstreifen
observierten weiträumig die Umgebung. Täglich informierte sich die
Nationalpolizei bei der Hotelleitung über die geplanten Aktivitäten
der Gruppe.
Weder der Reiseveranstalter TUI, über den die Neonazis ihren
Mallorca-Urlaub gebucht hatten, noch der Hotelverband seien über
die Ideologie und das Aggressionspotential der 22- bis 50-jährigen
Skinheads informiert worden.
Am Montag kehrte die gefürchtete Gruppe wieder in die deutsche
Hauptstadt zurück. Zwischenfälle mit den Rechtsradikalen, so die
Polizei, habe es während der Urlaubswoche nicht gegeben.
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