TW
0

E r will es dem Zuschauer schwer machen, sagte Joan Morey vor der Eröffnung seiner Ausstellung in der Galerie Horrach Moyà in Palma am Dienstag. Das ist ihm gelungen: Der in Barcelona lebende Mallorquiner, der für diese Ausstellung zusammen mit Ramon Caimari von einer Subvention der Inselregierung zur Förderung junger einheimischer Künstler profitierte, hat mit seiner Videoprojektion „Surmenage” ein unverständliches, ermüdendes Werk geschaffen.

Ein Transvestit, der mit einem schier unerschöpflichen Strahl auf einen vor einem Auto sitzenden Menschen pinkelt, nebelhafte Szenen mit einem Nackten im Kofferraum, Insassen, die mit leerem Blick einfach dasitzen, plötzliche Geräusche: Die Abfolge der Bilder wird per Knopfdruck immer wieder neu gemischt und macht keinen Sinn. Das Vido lässt einen ratlosen Betrachter zurück, der zum Nachdenken angeregt werden soll, „über den Zweck der Kunst”, so der Künstler. Dem Projekt, in dessen Rahmen er die Videoinstallation erarbeitet hat, gab er den Namen „STP”, was für „soy tu puta” (ich bin deine Hure) steht.

Die untere Etage der Galerie wird durch Fotografien von Ramon Caimari eingenommen. Der in Muro geborene Künstler – Bruder des Modedesigners Xisco Caimari – beschäftigt sich mit dem Verfall des menschlichen Körpers. Keine schönen Bilder, die er da gemacht hat: eine Frau, die ausgiebig vor dem Spiegel ihre Hautprobleme unterm Busen studiert. Nackte Menschen, die scheinbar im Bild eingesperrt sind und raus wollen, mit angstverzerrten Gesichern. Dazu gibt es eine Rauminstallation, die sich eher niedlich ausmacht: Kissen und die typischen roten Grabkerzen vor goldgerahmten Spiegeln, in denen sich der Betrachter betrachtet.

„Existir” von Ramon Caimari, „Surmenage” von Joan Morey. Bis 16. September in der Galerie Horrach Moyà.