Auch der Himmel scheint sich dieses Jahr gegen Mallorca
entschieden zu haben. Eine für die Jahreszeit ungewöhnliche
Gewitterfront hatte die Insel am vergangenen Wochenende fest im
Griff und sorgte vielerorts für Überschwemmungen, Stromausfälle und
gesperrte Straßen. Begleitet war das zweitägige Unwetter von einem
spürbaren Temperatursturz; erst am Sonntagnachmittag wurde es
wieder spürbar wärmer. Wenngleich die meisten Unfälle glimpflich
verliefen, kam am Samstag ein 21-Jähriger Autofahrer auf Ibiza ums
Leben.
Nachdem schon der Juli einen Negativrekord in Sachen Regen
aufstellte, ist auch der August auf dem besten Weg, in die
Geschichte einzugehen. Wurden in den vergangenen vier Jahren am
Flughafen Palma jeweils unter zehn Liter Niederschlag pro
Quadratmeter gemessen, liegt die diesjährige Ausbeute nach elf
Tagen bereits bei 40 Litern.
Eine Regenmenge, von der Inca in diesem Sommer nur träumen kann.
Denn dort maß das balearische Wetteramt allein am Freitag zwischen
14 Uhr und 18 Uhr 40 Liter. Auf den Plätzen folgten Capdepera mit
29'2 Litern und Alaró mit 25 Litern. Palma kam mit lediglich 14'9
Litern noch gut weg. Stark betroffen waren auch Calvià, Andratx und
Playa de Palma, wo vom Unwetter überraschte Touristen auf
überschwemmten Straßen den Weg ins Hotel suchten.
Blitzeinschläge führten bei Artà, Sant Llorenç und Colònia de
Sant Pere zu kleineren Waldbränden, die jedoch vom Regen sofort
wieder gelöscht wurden. Größere Probleme bereiteten wetterbedingte
Zwischenfälle dem Energieversorger GESA-Endesa. Etwa 6500 Bewohner
der Ortschaften Bunyola, Colònia de Sant Jordi, und Sant Llorenç
hatten stundenlang mit Stromausfällen zu kämpfen. In Felanitx legte
ein Blitz am Samstag die Telefonleitungen für viele Stunden
lahm.
Der Regen hat freilich auch seine positive Seiten. Die beiden
Stauseen auf Mallorca, Gorg Blau und Cúber, sind rund fünfmal so
gut gefüllt wie im vergangenen Sommer.
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