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Das wäre ja noch schöner gewesen, wenn Mallorca nicht wenigstens mitten im August „ausgebucht” melden könnte. An diesem Wochenende, an dem auch besonders viele Mallorquiner und Festlandspanier wegen der donnerstäglichen Feiertagsbrücke um Mariä Himmelfahrt in ein Strandhotel gehen, ist nur noch in Ausnahmefällen ein Bett zu bekommen. MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” fragte stichprobenartig in in 103 Hotels auf der Insel nach, dabei hatten lediglich zwölf Herbergen noch Kapazitäten frei. Von 60 Drei-Sterne-Hotels meldeten sogar nur zwei noch freie Betten.

Auch bei den Fluggesellschaften gibt es praktisch keine Tickets mehr. Wer kurzfristig fliegen wollte, etwa um das Brückenwochenende auf dem Festland zu verbringen, schaute meist in die Röhre. Die deutschen Charterflieger verfügen ebenfalls nur noch über sehr geringe freie Kapazitäten, und das nur an ausgewählten Tagen.

Freilich: Die gute Auslastung an diesem Wochenende ist teuer erkauft. Denn sowohl die Hoteliers auf der Insel als auch Reiseveranstalter in Deutschland mussten Sonderangebote auflegen (siehe auch S. 69), um Urlauber anzulocken. So ist die Freude über die hundertprozentige Auslastung durch geringere Umsätze gedämpft.

Im Juli lag nach Angaben des mallorquinischen Hotelverbandes FEHM die Belegungsrate inselweit um gut zehn Punkte unter dem Wert von 2001. Danach waren genau 80'97 Prozent aller Betten belegt. Von den Rückgängen waren sowohl bestimmte Zonen auf Mallorca als auch bestimmte Segmente des Geschäfts überdurchschnittlich betroffen.

Besonders stark leidet nach Verbandsangaben immer noch der Familientourismus der Drei-Sterne-Kategorie, weswegen in diesen Hotels das Minus mit 11'49 Prozent auch überdurchschnittlich hoch ist. Mit 3'83 Prozent und 3'29 Prozent halten sich die Rückgänge im Bereich zwei beziehungsweise fünf Sterne noch in Grenzen.

Die Ferienorte mit den höchsten Minusraten sind Sóller (minus 36 Prozent), Calas de Mallorca (minus 20'15), Playa de Palma (minus 19'90), Porto Cristo (minus 16'39), Colònia de Sant Jordi (minus 15), Capdepera (minus 13'24), Peguera (minus 11'2) und Pollença (minus 9'01 Prozent). Vielsagend: Es handelt sich meist um Hochburgen des deutschen Tourismus, der vor allem im Pauschalbereich dieses Jahr unter besonders hohen Rückgängen leidet. Daher dürfte auch das überdurchschnittliche Minus von 23'27 Prozent im Agrotourismus rühren.

Die Verbands-Aussichten für den gesamten August sind trotz dieses ausgebuchten Wochenendes nicht besonders optimistisch: Die Hoteliers rechnen mit einer Auslastung von knapp 80 Prozent.