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Im Fernduell der Inselklubs zwischen den Kanaren und Balearen hat Real Mallorca vor dem letzten Spieltag der Saison im Abstiegskampf die Nase wieder vorn. Der neue Trainer Tomeu Llompart schaffte es offensichtlich, seine Schützlinge beim Auswärtsspiel gegen Titelaspiranten Real Madrid zu motivieren. Das torlose Unentschieden brachte einen Punkt, der am Ende Gold wert sein könnte. Denn im Kanaren-Derby kassierte Las Palmas eine 0:1-Heimschlappe gegen das eigentlich schon abgeschlagene Teneriffa, rutschte dadurch hinter Mallorca auf einen Abstiegsplatz.

Jetzt hat es die Mannschaft wieder selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu sichern. Um völlig sicherzugehen, muss im letzten Spiel gegen Valladolid im heimischen Stadion Son Moix (Anstoß Samstag, 21 Uhr) ein Sieg her. Aber auch bei einem Unentschieden muss das Team nicht automatisch in Liga zwei, wenn Las Palmas gegen San Sebastián nicht über ein Remis hinauskommt. Verlöre Mallorca, müsste Las Palmas auch verlieren, außerdem darf Teneriffa gegen Athletic Bilbao nicht gewinnen. Sollten Las Palmas und Mallorca am Ende punktgleich sein, müsste Real wegen des schlechteren direkten Vergleiches absteigen.

Im Vergleich zur Vorwoche ist die Ausgangsposition also ungleich günstiger - dabei könnte Mallorca sogar noch besser dastehen. Denn gegen Real Madrid war sogar en Sieg drin. Llompart ließ sein Team so spielen, wie es die großen Erfolge in der vergangenen Saison einfuhr. Das 4:4:2-System kehrte zurück, und damit auch die gefährlichen Konter. Mittelfeldregisseur Ibagaza spielt nach vielen Verletzungsproblemen wieder wie einst, setzte die schnellen Stürmer Luque und Eto ein ums andere Mal in Szene, vor allem in der zweiten Halbzeit.

Aber entweder wurden die Großchancen verstolpert, wobei sich vor allem Luque hervortat, oder Torhüter César machte sie mit Glanzparaden zunichte. Aber auch Madrid hätte gewinnen können, vor allem in Halbzeit eins gab es einige gute Möglichkeiten. Stürmer Guti gelang dabei das zweifelhafte Kunststück, aus einem Meter Entfernung mutterseelenallein lediglich die Querlatte zu treffen.

Während der Abstiegskampf weiter aufregend bleibt, sind an der Tabellenspitze wichtige Entscheidungen gefallen. Der neue Meister heißt Valencia Club de Fútbol, der sich nach dem 2:0 bei Málaga erstmals seit 31 Jahren und zum fünften Mal insgesamt die Trophäe holte. Herausragend in dieser Saison: Die Taktik von Trainer Benítez, Torwart Cañizares, Abelda, Ayala, Aimar. Die 2000 Fans waren völlig aus dem Häuschen, einige hundert stürmten das Spielfeld.

Die Spieler retteten sich gerade noch in die Kabinen, kamen aber nach fünf Minuten wieder heraus, um eine Ehrenrunde zu drehen. Das war eine der wenigen Dinge, die Valencia in diesesr Spielzeit nicht gelang. Zu Hause in Valencia feierten Zehntausende in den Straßen: Endlich weider ein Titel, nachdem das Team in den beiden letzten Jahren jeweils im Champions-League-Finale (gegen Madrid und München) gescheitert war.

Real Madrid, Deportivo La Coruña und FC Barcelona spielen in der Champions League, offen ist lediglich, wer sich als Vizemeister direkt qualifiziert. Celta de Vigo und Betis Sevilla nehmen sicher am Uefa-Pokal teil. Da Pokal-Gewinner Deportivo ebenso wie Finalist Madrid Champions-League spielen, kommt auch der Tabellen-Siebte in den Uefa-Cup. Beste Aussichten hat Alavés, Chancen rechnen sich auch Málaga und Athletic Bilbao aus, die einen Punkt zurück liegen.