Die Dauerkrise um den hochverschuldeten Perlen-Hersteller
Majórica in Manacor hält weiter an. Während sich das
Firmenmanagement, die Gläubigerbanken und die Balearen-Regierung
nach wie vor nicht auf ein gemeinsames Vorgehen zur Rettung des
Unternehmen einigen können, verstärkt die Belegschaft den Druck auf
die Verhandlungsführer. Zu Wochenbeginn war ein Treffen aller
beteiligten Seiten in Palma ergebnislos auseinandergegangen. In
einem Ultimatum bis Freitag (22. März) fordern die Mitarbeiter nun
eine Lösung zur Sicherung der Arbeitsplätze.
Unterdessen köchelt die Gerüchteküche. Einerseits bekräftigen
Mitarbeiter des balearischen Arbeitsministeriums zum wiederholten
Male, dass im Hintergrund keinerlei Kaufinteressenten für das
Unternehmen bereitstünden. Andererseits verlauteten Angestellte des
balearischen Wirtschaftsministeriums laut „Diario de Mallorca”,
eine Reihe von Firmen mit möglicher Übernahme-Absicht erkundigten
sich über die Situation bei Majórica.
Die Unsicherheit hat die Spannungen zwischen den Beteiligten
verschärft. Massive Kritik an den Majórica-Inhabern übte laut
„Diario de Mallorca” der balearische Wirtschaftsminister Pere
Sampol (PSM): „Hätten wir nicht die Zukunft der Arbeitnehmer
garantieren wollen, hätten wir die Aktionäre von Majórica vor
Gericht angeklagt.”
Unterdessen forderte die Gewerkschaft UGT den Rücktritt von
Arbeitsminister Eberhard Grosske (EU). Die UGT vertritt die
Interessen der Goldschmiede. Deren Betriebsrat ist zutiefst mit den
beiden Beitriebsräten für die Perlenherstellung und den Verkauf
zerstritten. Diese stehen der Gewerkschaft der CC.OO nahe. „Grosske
bevorzugt die CC.OO und grenzt uns aus”, so die UGT.
Der Govern ist bereit, Majórica eine Bürgschaft von 4'2
Millionen Euro zu geben. Bislang hat sich jedoch keine Bank finden
lassen, die bereit ist, dem Unternehmen weiteren Kredit
einzuräumen.
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