So groß war das Interesse an einer Mitgliederversammlung im Club
de Vela in Port d'Andratx selten: Rund 200 Boots- und
Liegeplatzbesitzer kamen zum Treffen am vergangenen Samstag; einige
reisten eigens dazu aus dem Ausland an. Tenor der Versammlung: Der
Club de Vela will auf gerichtlichem Weg gegen die Ablehnung der
Balearenregierung vorgehen, die Hafenkonzession um zehn Jahre zu
verlängern.
Wie MM in der letzten Ausgabe berichtet hat, ist Port
d'Andratx als einer der ersten Yachthäfen der Balearen von der
geplanten Neuregelung der Hafenverwaltungen und Liegeplatzvergabe
betroffen, die die Balearenregierung plant. In den kommenden Jahren
werden nach und nach die in der Regel auf zwischen 20 bis 30 Jahre
begrenzten Konzessionen in den 32 balearischen Sporthäfen
auslaufen, die von privaten Unternehmen oder Nautik-Clubs betrieben
werden. Die restlichen Häfen sind bereits jetzt in öffentlicher
Hand. Palma und Alcúdia sowie die kleineren Ports wie Portitxol und
Molinar, die zu Palmas gehören, unterliegen der Kompetenz des
spanischen Staats, der Rest untersteht direkt der Autonomen
Region.
Die Änderungen betreffen vor allem die kleineren Liegeplätze
(unter zwölf Meter), die fortan von der Behörde selbst verwaltet
werden sollen, wobei es keinen Verkauf der Nutzungsrechte mehr
geben soll, sondern nur noch eine Vermietung von maximal drei
Jahren.
Die Mitglieder des Club de Vela wiesen auf die großen
Investitionen hin, die im Hafen im Laufe der vergangenen 20 Jahre
getätigt worden seien. Von einem gerichtlichen Vorgehen versprechen
sie sich Erfolg, da die Balearenregierung vor einigen Jahren dem
Nautikclub in Portocolom ebenfalls eine Verlängerung der Konzession
bewilligt habe. Die Verstaatlichung der Häfen laufe konträr zur
Entwicklung auf der spanischen Festland, wo der Trend in Richtung
Privatisierung laufe, so ein Sprecher des balearischen
Yachthafenverbandes Anade.(ele)
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