Im Jahr 2003 soll es in Palma ein richtig „plattes”
Bühnenereignis geben: Das Hamburger Ohnsorg-Theater plant ein
Gastspiel. „Wir denken an Februar oder März 2003, an vielleicht
zehn Vorstellungen”, bestätigt Ohnsorg-Intendant Christian Seeler
die Planungen gegenüber MM.
Das Ohnsorg-Theater ist eine Hamburger Institution, die weit
über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf genießt. Bekannt wurde
das Haus an den Großen Bleichen durch unzählige
Fernseh-Aufzeichnungen – zum ersten Mal auf dem Bildschirm zu sehen
waren die Ohnsorg-Schauspieler bereits 1954. Im Laufe der Jahre
folgten auch etliche Tourneen.
Auf die Idee, sowohl deutsche Insel-Residenten als auch deutsche
Urlauber mit plattdeutschem Boulevard-Theater zu unterhalten, kam
Enemble-Mitglied Jens Scheiblich schon vor längerer Zeit. Jetzt
geht man konkret an die Umsetzung des Einfalls. „Wir sind im
absoluten Anfangsstadium”, betont Intendant Seeler. Zurzeit sucht
man ein passendes Theater, hat dabei das Auditorium am Paseo
Marítimo im Auge. Kontaktgespräche sollen bald geführt werden.
Infrage käme auch noch das Teatro Principal, doch das wird
renoviert.
„Wir wollen auf jeden Fall einen Reiseveranstalter mit ins Boot
nehmen, das haben wir auch schon mal bei einem Gastspiel in New
York gemacht”, so Seeler weiter. „Außerdem ist die
Kartendistribution vor Ort auf Mallorca natürlich wichtig.”
Die Vorstellungen auf der Insel werden für die
Ohnsorg-Mitarbeiter eines der Highlights ihrer Jubiläumsspielzeit.
Denn in der Saison 2002/2003, die im November beginnt, feiert man
das 100-jährige Bestehen der Volksbühne.
Auch das Stück steht bereits fest: Zu sehen sein wird „Sunny
Boys”, berühmt geworden durch Jack Lemmon und Walter Matthau.
Natürlich in der plattdeutschen Version, genauer gesagt in
„Missingsch”, damit der Text auch für Nicht-Norddeutsche
verständlich ist. Einer der Hauptdarsteller wird Jens Scheiblich
sein, der die Idee zum Mallorca-Gastspiel hatte.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich das
Ohnsorg-Theater auf den Weg nach Palma macht. Hier gastierte man
bereits Ende Juli / Anfang August 1990 drei Tage lang. Doch das
Teatro Principal war damals, bei dem Stück „Labskaus und
Schampanjer”, nicht gut besucht. Christian Seeler, der seinerzeit
Geschäftsführer des Theaters war: „Das war ein ungüstiger Zeitpunkt
im Sommer. Ich glaube, dass das Frühjahr eine bessere Jahreszeit
für uns ist.”
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