Um das Verhältnis zwischen der Balearenregierung und der
Zentralregierung in Madrid ist es nicht zum Besten bestellt. Der
Streit um die Übertragung der Kompetenzen für die
Gesundheitspolitik auf die Provinz und die Eröffnung des neuen
Krankenhauses Son Llàtzer in Palma bot Anlass, diesen Zwist zu
vertiefen.
Zu einem protokollarischen Kleinkrieg geriet die Eröffnung von
Son Llàtzer am vergangenen Samstag. Zwei Stunden vor Beginn der
Zeremonie ließ Ministerpräsident Aznar wissen, er werde nicht
kommen, statt dessen solle Gesundheitsministerin Celia Villalobos
seine Funktion wahrnehmen. Damit war, rein protokollarisch, die
Ministerin höchste Autorität vor Ort und nicht Francesc Antich,
Regierungschef der Balearen.
Antich, ohnehin verärgert, weil er nicht beizeiten schriftlich
eingeladen wurde, fühlte sich düpiert und blieb samt seinem
Kabinett der Eröffnung fern. Anwesend war hingegen Umweltminister
Jaume Matas, Amtsvorgänger von Antich und Balearen-Chef der in
Madrid regierenden Volkspartei PP. Mit ihm hatte niemand gerechnet
– er war von seiner Ministerkollegin persönlich eingeladen worden.
Man habe dieses Verhalten als „wiederholten Akt der Erniedrigung”
empfunden, hieß es aus Kreisen der Balearenregierung zur
Begründung.
Die Balearen befürchten ein jährliches Haushaltsloch von 15
Milliarden Pesetas, umgerechnet rund 176 Millionen Mark, sollte
Madrid nur die gebotenen 103 Milliarden Pesetas überweisen.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.