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Und der Himmel öffnete seine Schleusen... So lyrisch wird es wohl keiner beschreiben, der das Unwetter in der Nacht von Donnerstag auf Freitag der Vorwoche miterlebt hat. Aber das, was sich da an Regenmassen über Mallorca entlud, vor allem im Westen und Süden der Insel, ließ den Gedanken an göttliche Naturgewalt aufkommen.

Bis zu 150 Liter fielen beispielsweise in Llucmajor auf einen Quadratmeter Land – so viel Wasser wie im ganzen Jahr nicht. In Arenal mussten beinahe die Anwohner des „Torrente”, der den Ort vom Rest der Playa de Palma trennt, evakuiert werden. Bedrohlich stieg der Wasserpegel, der Strom drohte über die Ufer zu treten.

Landunter von Andratx bis Porreres: überschwemmte Straßen, vollgelaufene Keller, Nervenzusammenbrüche und 1000 Notrufe allein bei der Feuerwehr. Das Unwetter brach Donnerstagnacht gegen elf Uhr über Andratx herein. Ein Regenvorhang, der die Hand vor Augen nicht erkennen ließ, schob sich weiter Richtung Magaluf, Palmanova (hier machte der „Regengott” auch vor der Kirche nicht Halt), Santa Ponça und Peguera. Doch das war nur die Ouvertüre.

Der richtige Tusch ergoß sich kurz nach Mitternacht über Arenal und Llucmajor. Drei Stunden Platzregen ohne Unterbrechung. Die Bewohner machten kein Auge zu, Kneipenbesucher mussten von der Polizei aus den Fluten befreit werden, Autos blieben auf den Straßen stehen, Wasser lief in Motoren und Schlafzimmer.

Am anderen Morgen ein Bild des Chaos: Rotbrauner Schlamm überzog Straßen, Felder und Gewächshäuser standen unter Wasser, auf den Grüns des Marriott-Golfplatzes schwammen Enten, und die Geschäftsleute in Arenal waren noch immer damit beschäftigt, mit Eimern das Wasser aus ihren Lagerräumen zu schütten.

Mindestens 20 Geschäfte in der ersten Strandlinie wurden zerstört, ihre Ware unbrauchbar. Der Schaden geht in die Millionen (Pesetas). In ersten Reaktionen wurde gar gefordert, Arenal zum Katastrophengebiet zu erklären.