Wie ihre Landsleute in den Vereinigten Staaten sind auch die auf
Mallorca lebenden US-Bürger von den Ereignissen in ihrer Heimat
geschockt. Mit aschfahlem Gesicht nahm der Vizepräsident der
US-Navy-League (einer Organisation zur Betreuung von Matrosen auf
Landgang), Tim Klein, am Mittwochabend in der anglikanischen Kirche
in Palma an einem englischsprachigen Gedenkgottesdienst für die
Opfer des Terroranschlages. „Es es ist wirklich eine sehr schwere
Zeit, mehr kann ich nicht sagen.”
Knapp 40 Amerikaner und Briten hatten sich in dem Gotteshaus
versammelt, Kerzen angezündet und gemeinsam Andacht gehalten. „Ich
bin wie am Boden zerstört, es ist unglaublich, das sich so eine
Katastrophe ereignen konnte”, sagte der US-Konsular-Agent in Palma,
Bartolomé „Tumy” Bestard. Auf der Insel leben rund 2000 US-Bürger.
Er habe zahlreiche Beileidsbekundungen von Mallorquinern erhalten.
Manche boten Blutspenden an. An der Tür seines Büro wurden Blumen
abgegeben.
Sichtlich bewegt auch der auf Mallorca lebende US-Zahnarzt Ivan
Henry Bondulich und seine deutsche Frau. „Bei uns lief der
Fernseher in der Praxis, wir starrten auf den Bildschirm. An
Behandlung war nicht mehr zu denken”, berichtete das Ehepaar. Einem
anwesenden Patienten, ebenfalls Amerikaner, liefen beim Anblick der
Bilder Tränen übers Gesicht. Ina Althaus Bondulich äußerte ihre
Befürchtungen, dass die Situation etwa im Falle eines militärischen
Gegenschlages der USA eskalieren könnte. „Operationen im Nahen
Osten gehen in der Regel vom Mittelmeer aus – da, wo wir sind”.
Chris Bernard, eine seit zwei Jahren auf der Insel lebende
US-Bürgerin, ist überzeugt davon, dass es einen Gegenschlag geben
wird. „Sobald sie genau wissen, wer hinter dem Terror steckt,
werden sie es ihm heimzahlen. Das müssen sie, sonst verlieren die
USA ihr Gesicht.”
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