Eigentlich wollte Ingrid van Bergen in wenigen Tagen umziehen,
Mallorca verlassen. Die Finca in der Gemeinde Calvià, wo die
Schauspielerin seit sieben Jahren zur Miete lebt, wird dann die
neue Heimat ihres Kollegen Heinz Hoenig. Van Bergen zieht es in die
Lüneburger Heide, nach Eyendorf vor den Toren Hamburgs. Bis es
soweit ist, könnten allerdings noch einige Wochen vergehen.
Denn: Die engagierte Tierschützerin will ihre Vierbeiner
mitnehmen. Drei Pferde und drei Esel. Doch um diese Tiere gab es
jetzt Ärger. Die „Jobmannsche Scheune” in der Dorfstraße von
Eyendorf wird nämlich noch von einer weiteren Partei bewohnt. Das
Ehepaar Beatrice und Klaus Frey hat nichts gegen Ingrid van Bergen
in der Nachbarschaft. Als sie jedoch erfuhren, dass die
Rückkehrerin Esel und Pferde im Scheunentrakt unterbringen will,
gingen sie auf die Barrikaden. Die Lokalzeitung „Nordheide
Wochenblatt” zitiert Beatrice Frey wie folgt: „Wenn die Esel
anfangen zu schreien oder die Pferde mit den Hufen scharren, würden
wir unser eigenes Wort nicht mehr verstehen. Ganz abgesehen von dem
Gestank.” Bei einem Ortstermin habe der Winsener Zivilrichter
Winfried Scharwinsky inzwischen festgestellt: „Die Rechtslage ist
eindeutig, die Scheune darf allenfalls als Werkstatt oder Atelier
genutzt werden.” Ingrid van Bergen ist traurig. „Da denkt man, das
war ein Stall, und dann dürfen da keine Tiere gehalten werden”, so
die Schauspielerin gegenüber MM. Sie will trotzdem nach
Eyendorf, die Jobmannsche Scheune hat es ihr angetan. Für ihre
Nachbarn hat sie eine Überraschung parat: „Ich werde mir jetzt 'ne
Menge Hühner anschaffen. Und zwei Hähne ...” Nun muss aber erst mal
geklärt werden, was mit den Eseln und den Pferden geschieht. „Ich
nehme sie auf jeden Fall mit. Wenn ich die Tiere aber nicht im Haus
halten kann, entstehen mir Kosten. Daher suche ich tierliebe
Menschen, die Patenschaften übernehmen wollen.” Bevor über das
Schicksal der Vierbeiner nicht entschieden ist, findet der Umzug
nicht statt.
Warum aber will Ingrid van Bergen Mallorca überhaupt verlassen?
Dass sie die Nase von der Insel voll hat, wie bereits in deutschen
Medien zu lesen war, scheint so nicht zu stimmen. „Ich werde hier
auch weiterhin meinen ersten Wohnsitz haben”, betont van Bergen.
„Aber ich lebe seit sieben Jahren hier und kenne Mallorca gar
nicht, habe nur gearbeitet. Um sechs Uhr aufstehen, abends um elf
Uhr ins Bett.” Der Tierschutz habe sie voll beansprucht. „Ich war
ein einziges Mal in dieser Zeit auf einem Boot, habe noch gar nicht
im Meer gebadet ...” Wenn Ingrid van Bergen wieder nach Mallorca
kommt, soll die Insel für sie ein Ort der Erholung sein, ohne den
Gedanken an ihre Verpflichtung gegenüber den Tieren auf der Finca.
„Ich werde ziemlich oft hier sein und kann dann unbeschwert über
die Insel fahren.” Ein weiterer Grund für Ingrid van Bergen, die in
den 50er Jahren mit Filmen wie „Rosen für den Staatsanwalt” zum
Star avancierte, wieder nach Deutschland zu ziehen, ist der Job.
„Das Zentrum meines Berufslebens ist nun mal Deutschland. Ich muss
einfach wieder näher ran an die Stätten meiner Arbeit.”
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