Dem Aufstieg in die Beletáge des europäischen Fußballs folgte
der böse Ausrutscher in der Liga. Fünf Tage nach der Qualifikation
für die Champions League erlebte Fußball-Erstligist Real Mallorca
beim Aufgalopp in der spanischen Liga bei der 0:3
(0:1)-Heimniederlage gegen U.D. Las Palmas eine üble Pleite.
Es gab allen Grund für betretene Mienen. Denn beim wieder einmal
versemmelten Saisonstart ging so ziemlich alles in die Hose, was
überhaupt möglich war. Doppelt bitter, dass mit Fernando Vázquez
bei Las Palmas einer auf der Bank saß, der vor drei Jahren noch in
Mallorca gearbeitet hatte; auch Pablo Lago, der Torschütze zum 1:0
für die Gäste, stand einst bei Real auf der Gehaltsliste. Und dann
verballerte Albert Luque auch noch einen Elfmeter. Da stand es noch
0:0, und alle wäre vielleicht anders gekommen, hätte der Stürmer
getroffen.
Das Spiel zeigte, vor welchen Problemen die Elf steht, wenn die
Stammformation nicht auf dem Platz steht. Mit Miquel Soler und
Vicente Engonga hatte Bernd Krauss zwei Routiniers geschont, dafür
Paco Soler in der Hintermannschaft gebracht und mit Neuzugang
Vicente einen neuen Versuch auf der linken Seite gemacht. Einer,
der ebenso in die Hose ging wie der letzte mit Fatih Akyel. Beide
Spieler, eher auf zentralen Positionen oder allenfalls der rechten
Seite zu Hause, können über den linken Flügel kaum Gefahr
entfalten. Das Spiel am Sonntag war ein deutlicher Hinweis mehr an
das Präsidium, für diese Position auch im Hinblick auf die
Champions League schnellstens nach einer Verstärkung zu suchen.
Dennoch lief es am Anfang gut für Real: Keeper Leo Franco,
einmal mehr hervorragend aufgelegt, parierte einen Kopfball von
Orlando bravourös, im Gegenzug gab's auf der Gegenseite nach Paquis
Foul an Álvaro Novo Strafstoß. Zwar kräftig, aber überhaupt nicht
plaziert geschossen von Luque, Torhüter Nacho Gonzales hatte keine
Mühe, den Ball zu parieren.
Zunehmend gewannen die Gäste an Selbstvertrauen, was sich bald
zählbar auswirkte. Vier seiner ehemaligen Mitspieler ließ Pablo
Lago aussteigen, schlenzte dann zum 0:1 ein. Vier Minuten vor der
Pause, ungünstig. Weniger besser der Treffer zum 2:0, nur drei
Minuten nach der Pause. Wieder sah die eigentlich sattelfeste
Abwehr alt aus, als Jorge einen Paß unbedrängt annehmen und zur
Vorentscheidung einlochen konnte. Das 0:3 für Statistiker: Carmelo
erzielte es in der Schlußphase.
Zwei Wochen Pause bleiben nun, um die Pleite zu verdauen. Dann
geht's zum Duell der beiden deutschen Trainer zu Jupp Heynckes'
Bilbao, mit breiter Brust nach dem Derby-Sieg in San Sebastian. Und
nur zwei Tage später, am 11. September, kommt Arsenal London zum
Champions- League-Auftakt.
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