Wer auf Country-Musik steht, kommt voll auf seine Kosten. Den
ganzen Tag über dudeln Klassiker von Johnny Cash, Hank Williams
oder Waylon Jennings aus den Lautsprechern und lassen es im
Tanzbein zucken. Doch das ist längst nicht alles: Der Western Park
in Magaluf weiß als filmträchtiges Cowboy-Städtchen eine Reihe
Dinge miteindander zu verbinden, von denen jedes allein
Unterhaltung verspricht: Da sind der Badespaß vor zerklüfteten
Poollandschaften mit Riesenrutschen, diverse Unterhaltungs-Shows
mit Messer werfenden Bösewichten oder Indianern auf Kriegspfad
sowie etliche Lokale, die bieten, was den Kalorienwerten
entsprechend pfundig schmeckt: Hamburger, Fritten, Tex-mex-Tacos,
Pizza, Eis und Cola satt.
„Wir setzen auf das doppelte Konzept eines Wasser– und
Themenparks und sind damit auf Mallorca einzigartig”, sagt die
Geschäftsführerin, Marisol Ramón. Tatsächlich hat sich die
Freizeitanlage seit ihrer Wiedereröffnung im vergangenen Jahr
gewandelt. Gleich hinter dem Eingangsgebäude schießen
Wasserfontänen wie Geysire aus dem Boden. Jauchzend rennen Kinder
durch das Nass. Wo im Vorjahr vor den Badelandschaften wie an einem
Strand Sand ausgestreut war, wurden großzügige Liegewiesen angelegt
und Bäume gepflanzt, so dass sonnige und schattige Plätzchen im
Grünen zu finden sind.
Der Poolbereich selbst ist wie eine verlassene Bergmine im
Wilden Westen gestaltet. Von den Felsbrocken stürzen Wasserkaskaden
in die Schwimmer– und Kinder-Becken. Whirlpools, Kinderrutschen,
Wasserspritzen und ein Spielplatz runden das Angebot für die
Kleinsten ab. Für größere Kinder und Erwachsene gibt es Attraktion
wie „Bighole” und „Blackhole”. Auf schlauchbootartigen Luftkissen
rutscht man durch verschlungene, pechfinstere Röhren, um nach
atemloser Irrfahrt aufspritzend im Wasserbecken zu landen. Neu sind
dieses Jahr der „Blackkaze”, eine noch steilere
Luftkissen-Röhrenrutsche zum Schreien sowie zwei offene
Schnörkel-Rutschbahnen.
Wer will, kann fast zu jeder vollen Stunde das Toben im Wasser
unterbrechen, um sich 30-minütige Unterhaltungsspektakel anzusehen.
Eine wilde Mischung aus Klamauk und Nervenkitzel bietet die
diesjährige „Olivers Show”. Profi-Stuntmen vollführen tolldreiste
Sprünge in ein Wasserbecken. Höhepunkte sind ein todesmutiger
Hechter aus 30 Meter Höhe sowie ein Aktionsdarsteller, der sich als
brennende Fackel vom Zehn-Meter-Brett ins Wasser stürzt.
Im eindrucksvollen Western-Saloon werden Zuschauer überraschend
zu Gehilfen bei Peitschen–, Lasso– und Messer-Kunststückchen. Auf
dem Vorplatz sind eine Falknershow und ein Streichelzoo geboten.
Auf Ponys und Pferden können Kinder ein paar Runden reiten.
Im vergangenen Jahr kamen angesichts der späten Eröffnung des
Parks im Juli „nur” etwa 49.000 Besucher, um in Badehose und Bikini
durch die skurrile Westernstadt zu schlendern. Nach Marisol Ramóns
Worten ist die Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern in diesem
Jahr voll angelaufen. Sie karren Ausflügler aus allen
Urlaubszentren der Insel mit Bussen nach Magaluf. Gut 80 Prozent
der Besucher, unter ihnen viele Briten, kommen so per organisierter
Tour, um einen Tag Wild West im Wasser zu erleben. Der zum
Unterhaltungskonzern Cursach zählende Park sieht sich konsequent
auf Wachstumskurs. „Wir werden im kommenden Jahr die
Wasserpark-Angebote weiter ausbauen.”
Der Western Park hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Erwachsene zahlen 2100 Pesetas (24'70 Mark), Kinder von drei bis
zwölf Jahren 1100 Pesetas. Liegen und Garderobe kosten jeweils 300
Pesetas.
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