Im Konflikt zwischen den Touristen-Busfahrern und den
Arbeitgebern stehen die Zeichen auf Streik. Kommt es bis Mitte
nächster Woche nicht zu einer Einigung, „dann sehe ich keine
Möglichkeit mehr, wie der Streik verhindert werden kann”, sagte der
Sprecher der Gewerkschaft CC.OO, Toni Cifre, dem Mallorca
Magazin am Donnerstag auf Anfrage. Falls es zum Äußersten
kommt, wollen die Busfahrer wie angekündigt ihre Arbeit am letzten
Juni-Wochenende (Freitag, 29. Juni bis Sonntag, 1. Juli)
niederlegen.
Am Ausstand beteiligt wären rund 8000 Fahrer von etwa 2000
Bussen, mit denen Urlauber auf den Inseln zwischen den Flughäfen
und den Hotels befördert werden. Betroffen wären demnach rund
200.000 Touristen, die an dem maßgeblichen Wochenende nach Mallorca
oder zurück nach Hause fliegen möchten.
Die Erfahrungen der vergangenen Busfahrerstreiks in den Jahren
1999 und 1992 haben gezeigt, dass Palmas Flughafen Son Sant Joan
bereits nach wenigen Stunden im Chaos versinkt. Dementsprechend
rasch hatten die Arbeitgeber damals eingelenkt und waren den
Busfahrer entgegengekommen.
Nach Worten ihres Spreches wird die Gewerkschaft an diesem
Freitag entscheiden, über die Verhandlung noch fortgesetzt werden
sollen. Im Arbeitsministerium seien als mögliche Termine Montag und
Dienstag angesetzt. Von den Busfahrern auf Menorca und Ibiza
unterstützten 100 Prozent den Streik, auf Mallorca seien über 80
Prozent dafür.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben nunmehr vier Wochen lang
miteinander verhandelt, sagte Toni Cifre. Dabei hatten sich beide
Seite bereits auf ein vorläufiges Abkommen geeinigt, so dass ein
ursprünglich für das zweite Juni-Wochenende angesetzter
Streiktermin abgewendet werden konnte. Die Tarifpartner
vereinbarten Lohnerhöhungen leicht über der Inflationsrate,
Zuschläge für Überstunden sowie eine dreijährige Laufzeit des neuen
Tarifvertrages.
Dann aber machten die Arbeitgeber nach Cifres Worten die
Unterzeichnung abhängig von einer Neuregelung der Arbeitszeiten.
Statt des bisherigen Systems (sechs Tage Arbeit, zwei Tage Pause)
beabsichtigten sie eine Flexibilisierung der Dienstzeiten, „die
einer 24-stündigen Verfügbarkeit gleichkäme”.
Der Sprecher der Arbeitgeber, Carlos Sedano, betonte dagegen die
Notwendigkeit der Flexibilisierung, um den Bedarf an
aufkommensstarken Tagen abdecken zu können. Das sind mit Freitag,
Samstag und Sonntag genau die Tage, die sich die Busfahrer für
ihren möglichen Streik ausgeguckt haben.
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