Die neue Königsyacht.

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Angesichts der ersten Fotos von der neuen Yacht des spanischen Königs wird mancher betuchte Wirtschaftskapitän nur müde lächeln können. Keine Spur von übermäßigem Luxus oder Prunk, keine goldenen Türgriffe und kein Bad aus Marmor. Die Spanier wissen es seit langem: Juan Carlos mag es vergleichsweise bescheiden.

Genieren muss sich der Monarch dennoch nicht, wenn er seinesgleichen auf dem neuen Schiff empfängt. Zwar ist die Innenausstatung schlicht, dafür ist die Technik der Yacht umso ausgefeilter. Darauf legt der König mehr Wert. Die Spitzengeschwindigkeit wird mit 120 Kilometer pro Stunde angegeben. Und auch was die Größe betrifft, kann sich das Gefährt sehen lassen: 47 Meter lang und 10'5 Meter breit ist die Yacht, die im übrigen noch keinen Namen trägt.
Ursprünglich war ,,Kalamoun” im Gespräch. Doch als König Juan Carlos vor wenigen Wochen in Cádiz, wo das Schiff gebaut wurde, zur Probefahrt an Bord ging, war der Schriftzug ,,Fortuna” angebracht. So heißt auch die derzeitige Yacht der Königsfamilie.

Die Fertigstellung der Yacht, die mehrmals verschoben werden musste, soll nun kurz bevor stehen. Die spanische Zeitschrift ,,Interviu”, die in der vergangenen Woche zum ersten Mal Fotos vom Inneren des Schiffes veröffentlicht hat, gab an, dass es bereits an diesem Samstag in Palma eintreffen könnte. Während ihres Sommerurlaubs im Juli auf Mallorca wird die Königsfamilie die Yacht einweihen.

Die Kosten des Gefährts liegen bei drei Milliarden Pesetas (35 Mio. Mark). Die Finanzierung hatte im Vorfeld für Wirbel gesorgt. Eigentlich wurde die Yacht als Geschenk von balearischen Unternehmern an den König angekündigt. Später kam heraus, dass sich auch die öffentliche Hand der Balearen mit 460 Millionen Pesetas beteiligt.