Mit 32 Jahren ist Alvaro Salazar der jüngste Sternekoch Mallorcas und neben Fernando Pérez Arellano vielleicht auch der kreativste. Jedenfalls wurde er von der Vereinigung der Gastronomiekritiker der Balearen (Associació de Periodistes i Escriptors, kurz APEGIB) zum Chef des Jahres 2018 gewählt. „Ich freue mich, dass ich als Andalusier aus Jaén hier so viel Anerkennung finde. Hinter dem Projekt steht ein junges Team, dass sich nach zwei Jahren mit Michelin-Stern inzwischen konsolidiert hat. Jetzt geht der Spaß erst richtig los”, so Salazar im MM-Gespräch.
Statt auf „copy and paste” mit dem ständigen Recyceln von Elementen der Karte zu setzen, wolle er die 18 bis 19 Elemente seines großen Degustationsmenüs alle vier Monate komplett erneuern. „Noch mehr Provokation und Persönlichkeit”, kündigt er an. Rote Gamba auf Brioche-Basis oder marinierte Sardine mit Miso und Sardineneis – so nur zwei Beispiele von frechen Kreationen aus der Vergangenheit.
Gelernt hat der junge Mann, der auch schnelle Autos und elektronische Musik liebt, unter anderem in Kuwait, auf den Kanaren sowie bei Zwei-Sterne-Koch Sergi Arola. Wann bei ihm selbst vielleicht der zweite Michelin-Stern fällig ist? Darauf will sich der Profi mit bereits über 16 Jahren Berufserfahrung nicht festlegen: „Ich kann nur versprechen, dass wir uns mehr anstrengen werden als jemals zuvor und weiter hart um die Qualität kämpfen werden. Kochen, kochen und nochmals kochen, lautet unser Motto für 2018.”
Passender hätte der Termin der Preisverleihung an der Hotelfachschule Juníper Serra jedenfalls nicht sein können, denn Anfang März startete der junge Wilde im Restaurant Argos im Hotel La Goleta in erster Meereslinie von Port de Pollença wieder in die Saison. Bis Ende Mai ist zunächst abends von 19 bis 21.30 Uhr geöffnet (Montag/Dienstag Ruhetag). Ab Juni wollen Salazar und sein Team dann auch am Samstag und Sonntagmittag für das Publikum da sein, um auch Gästen aus dem Raum Palma die Anreise schmackhaft zu machen. Die Ruhezeiten reduzieren sich im Sommer dann auf den Montag (ganztägig) und den Sonntagabend.
Sowohl untertags als auch beim Dinner hat man ausschließlich die Wahl zwischen zwei Degustationsmenüs: Eines mit neun Gängen für 75 Euro (zuzüglich passende korrespondierende Weine für 35 Euro) sowie die „Große Reise” („gran viaje”) mit 19 Schritten für 110 Euro (plus Weinoption für 50 Euro). Bei einem fast unveränderten Preis ist nach Auskunft von Service-Chef Mario Wolgast jeweils ein Gang hinzugekommen.
Bei der Gastro-Messe Alimentaria Ende April in Barcelona steht Salazar übrigens im Finale um den Titel als „bester Koch Spaniens”. Unterstützt wird er dabei von Carlos Sierra Galán (Tomates Verdes & More in Llucmajor).
Tel. 971-865902, www.argosrestaurant.com
(aus MM 9/2018)
1 Kommentar
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Na ja, wenn ich das Bild sehe mit der Pinzette, dann denke ich eher an einen Chirurgen als an einen Koch. Wenn manche diese Art der Nahrungsmittelzubereitung brauchen - na dann !