Eine geschützte geografische Herkunftsbezeichnung gibt es auf Mallorca auch für die Paprikawurst Sobrassada.

TW
0

Wer lokale Erzeugnisse zu schätzen weiß, der sollte sich auf Mallorca und den Nachbarinseln an einem speziellen Internetauftritt des balearischen Landwirtschaftsministeriums orientieren: www.illesbalearsqualitat.es . Es handelt sich um ein Portal, das alle irgendwie geschützten oder schützenswerten Produktbezeichnungen des Archipels gebündelt präsentiert und mehrsprachig zusammenfasst - unter anderem auch auf Deutsch.

Dabei gibt es ein dreistufiges System mit Begriffen, die tatsächlich nur von lokalen Produzenten verwendet werden dürfen - allen voran, das Gütesiegel "D.O.P". Es steht für "Denominación de Origen Protegida" (geschützte Ursprungsbezeichnung) und wird vor allem für Weine, daneben aber auch für Olivenöl, Mahón-Käse sowie seit Kurzem auch für Oliven verwendet. Voraussetzung für die Anerkennung ist eine wissenschaftliche Studie über die Produkteigenschaften, die als Unterscheidungsmerkmale zu anderen Regionen besondere Charakteristika vorweisen müssen. Rund vier Jahre dauert das Verfahren, das nach MM-Informationen nun auch für Orangen aus Sóller eingeleitet werden soll.

Ähnliche Nachrichten

Kaum weniger aufwendig ist die Eintragung einer geschützten geografischen Herkunftsbezeichnung (Indicación Geográfica Protegida), wie es sie für die Paprikawurst Sobrassada, die Teigschnecke Ensaimada und seit einiger Zeit auch für Mandeln von Mallorca gibt. Die Ansprüche an die Wissenschaftlichkeit werden dabei nicht ganz so hoch angelegt. Es reicht auch der schlüssige Nachweis darüber, dass es sich um eine lokal verbreitete traditionelle Lebensmittelspezialität handelt. Beispiele sind hier auch die Spirituosen "Gin de Mahón", "Palo de Mallorca" sowie der Kräuterlikör "Hierbas" aus Ibiza und Mallorca.

Darüber hinaus gibt es auch Bemühungen zur Etablierung weiterer geschützter Begriffe. Die Ramellet-Tomate ("Tomátiga de Ramellet de Mallorca") ist bisher jedoch nur als Bildmarke mit einem eigenen Logo geschützt, das in dieser Form tatsächlich nur für Inselprodukte verwendet werden darf. "PMS" (Porc mallorquí selecte, auserlesenes mallorquinisches Schweinefleisch) garantiert hingegen, dass die Tiere zu 60 Prozent mit Getreide und Hülsenfrüchten und zu drei Prozent mit Schoten vom Johannisbrotbaum gemästet wurden. Bisher beteiligen sich jedoch nur zwei Bauern an der Initiative.

(aus MM 5/2017)