Mallorca Magazin: Herr Kühne, wie kam es zu Ihrer Spende für den Bau der „Caja de la música“?
Klaus-Michael Kühne: Die Idee wurde an mich herangetragen. Der Direktor unseres Hotels Castell Son Claret, Björn Spaude, war mit dem Dirigenten des Sinfonieorchesters, Pablo Mielgo, ins Gespräch gekommen. Wir sind der Musik besonders verbunden und hatten im Hotel immer schöne Veranstaltungen. Dadurch ergab sich die Frage nach gemeinsamen Interessen. Als Herr Mielgo dann das Projekt der Konzerthalle erklärte, fragte mich Herr Spaude, ob ich mich möglicherweise an den Baukosten beteiligen würde. Ich prüfte, wie das mit den anderen Kulturförderungen meiner Stiftung zusammenpasst, und befasste mich sorgfältig mit dem Projekt. Ich zog den ehemaligen Intendanten der Mailänder Scala, Alexander Pereira, als Berater hinzu. Dann entschlossen wir uns, dieses Projekt zu unterstützen, weil es für Mallorca eine sehr schöne Sache ist.
MM: Was waren die Beweggründe für Ihren Entschluss?
Kühne: Meine Frau und ich lieben Musik. Fast die gesamte Kulturförderung meiner Stiftung ist auf Oper und Konzerte ausgerichtet. Und das passt gut zusammen. Wir werden nicht nur den Bau der Konzerthalle unterstützen, sondern auch versuchen, anschließend eine Kooperation mit den verschiedenen Kultureinrichtungen in Europa, die wir fördern, und dem Sinfonieorchester zu entwickeln.
MM: Worin würde diese Kooperation bestehen?
Kühne: Im Austausch von Künstlern und in Beiträgen zu schönen Konzerten. Wir werden auch einen Teil dieser Konzerte ins Castell Son Claret bringen. Da passt vieles zusammen. Ich bin ein Freund von Vernetzungen, Zusammenarbeit und Synergieeffekten, und die werden in diesem Falle wohl sehr sichtbar werden.
MM: Stammen die zwei Millionen Euro für die „Caja de la música“ von Ihrer Stiftung oder aus Ihrer Privatschatulle?
Kühne: Das läuft über meine persönliche Holding, in der meine Beteiligungen, mein Hotel-und Immobilienengagement zusammengefasst sind. Bei dem neuen Projekt handelt es sich zwar nicht um eine Beteiligung an dem Gebäude, aber es ist eben ein Engagement für den Bau, und das passt nicht so ganz in die Stiftung. Die Kooperationen, die sich anschließen sollen, werden dann mit der Stiftung stattfinden. Es wird einen Kooperationsvertrag mit dem Sinfonieorchester geben, der aber noch nicht ganz fertig ist.
MM: Können Sie über die Kooperationen schon etwas Konkreteres sagen?
Kühne: Die Konzerthalle wird ja erst in drei Jahren fertiggestellt, erst dann kann die Kooperation voll realisiert werden. Man kann vorher mit kleineren Dingen beginnen. Wir sind im Gespräch mit Pablo Mielgo, ob wir schon jetzt Künstler aus unserem Umfeld nach Mallorca bringen. Im Castell Son Claret haben wir jedes Jahr mit drei verschiedenen Festspielhäusern kooperiert, mit Salzburg, teilweise mit Mailand, mit der Zürcher und der Hamburger Oper. Das wurde in diesem Jahr durch Corona leider unterbrochen. Aber wir hoffen, dass wir es wieder aufleben lassen können, und da werden wir das Sinfonieorchester einbeziehen.
MM: Entstand Ihre Beziehung zu Mallorca mit dem Hotel Castell Son Claret?
Kühne: Son Claret kam erst später. Meine Frau war vor unserer Heirat verschiedentlich hier und erzählte mir von Mallorca. Ich selbst war bis 1997 nie auf Mallorca. Dann schauten wir uns die Insel gemeinsam an. Sie gefiel uns so gut, dass wir hier spontan ein Haus kauften. Dadurch waren wir auf Mallorca programmiert und ich habe diese Insel schätzen gelernt. Meine Frau war schon immer von der Insel begeistert. Wir haben meistens den gleichen Geschmack, das ist auch in diesem Fall so.
Das Interview führte Martin Breuninger.
2 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Vielen Dank Herr Kühne. Dieses Geld ist bestimmt besser investiert als im Fussballclub HSV, dem 2. Ligisten aus Deutschland.
Zweifellos eine sehr schöne Sache für Mallorca aber hätten Sie nicht auch noch ein paar Millionen für eine neue Kläranlage übrig ? Ist auch zweifellos eine sehr schöne Sache für Mallorca.