Ausführende sind das Orchester und Ballett des Sorbischen National-Ensembles, der Chor Capella Mallorquina sowie als Solisten die Sopranistin Jana Maria Gropp und der Bariton Tohru Iguchi, der Violinist Ling-Show Lee, der Oboist Ralf Sardonik und die Pianistin Soyoung Kim. Die Leitung hat Andreas Pabst.
Man könnte dieses Konzert auch als Abend der Vielseitigen bezeichnen. Tohru Iguchi etwa ist dem Inselpublikum bislang als Opern-, Zarzuela- und Liedsänger bekannt. Mit Filmmusik zeigt er nun eine weitere Facette seines Könnens. Oder Jana Maria Gropp. Die junge Sopranistin hat in Düsseldorf zeitgleich ein Gesangsstudium an der Robert Schumann Hochschule und ein Medizinstudium an der Heinrich-Heine-Universität absolviert. Ihr Gesangsrepertoire reicht von Händels „Alcina“ und Pergolesis „Stabat Mater“ bis zu den Musicals „Jekyll and Hyde“ und „Rocky Horror Show“.
Vor allem aber Andreas Pabst. Der gebürtige Chemnitzer studierte Dirigieren und Klavier an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Schon während seines Studiums sammelte er in den unterschiedlichsten Bereichen Erfahrungen: Er dirigierte mehrere chorsinfonische Konzerte, arbeitete mit sächsischen Vokalensembles und Orchestern zusammen, hatte als Music Supervisor auf dem Kreuzfahrtschiff Aida-Cara den musikalischen Betrieb unter sich und leitete die Choraufnahmen für das Album „Reise, Reise“ der Rockband Rammstein.
Seither war Pabst an Theatern wie der Oper in Leipzig, dem Colosseum Theater in Essen, den Vereinigten Bühnen in Bozen, der Staatsoperette Dresden und dem Theater Chemnitz engagiert, leitete Musical-Aufführungen, Chor- und Singakademien, schrieb Arrangements für Sinfonieorchester.
Diesen vielfältigen Tätigkeiten entsprechen seine Interessen: „Ich höre natürlich Bach und Mozart, aber auch gerne Rammstein, und meine absolute Lieblingsband ist Queen.“
Heute leitet Pabst den Chor und das Orchester des Sorbischen National-Ensembles. Dieser Name bedeutet allerdings nicht, dass Orchester, Chor und Ballett nur aus Sorben bestünden. Im Gegenteil: „Das sind professionelle Ensembles. Wenn man eine Stelle ausschreibt, nimmt man am Ende den, der am besten geeignet ist. Deshalb ist die sorbische Herkunft bei den künstlerischen Sparten an unserem Theater keine Bedingung“, erklärt Pabst.
Allerdings sei es die Aufgabe des National-Ensembles, die sorbische Kultur weiterzutragen, die Kultur jenes slawischen Volkes mit deutscher Staatsangehörigkeit, das in der Lausitz bis heute seine Traditionen und seine beiden Sprachen Ober- und Niedersorbisch erhalten hat. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müsse man sich breit aufstellen, sagt Pabst, auch mit Filmmusik. Dass dieses Genre beim Publikum so gut ankommt, erklärt sich Pabst so: „Meistens sind die Stücke beliebt, wo auch der Film ein Erfolg war. Bei „My Heart Will Go On“ denkt jeder an Leonardo DiCaprio, wie er am Ende auf der Eisscholle liegt.“
Dessen ungeachtet stehe Musik wie die von „Schindlers Liste“ auch für sich. „Das ist häufig gut komponierte und gut instrumentierte Musik, und die muss dann auch gut gespielt sein.“
Das Konzert am 11. Oktober beginnt um 20 Uhr. Karten für 35 bis 55 Euro sind an der Theaterkasse des Auditoriums am Paseo Marítimo 18 in Palma und online bei auditoriumpalma.koobin.com erhältlich.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.