Vom Kinderbuch zum Thriller – es ist ein Genre-Wechsel, den wohl nicht viele Schriftsteller machen. Eigentlich machte Allgäuerin Caroline Pfundstein nur eine fesselnde Erfahrung in ihrer zweiten Heimat Mallorca. Daraus ist nun ein ganzes Buch entstanden, von dem auch ihr Mann, der als Kommissar arbeitet, sofort begeistert war.
Die Autorin selbst nennt es „eine Mischung aus einer spannenden Geschichte der Inseleroberung, einem Thriller und der neuesten wissenschaftlichen DNA-Forschung”. „Memoriam – Der Mallorca Krimi” handelt von einem machtbesessenen Psychopathen, einem Mönch, der nicht das ist, was er vorgibt, und einem Siegel, das auf Mallorca entdeckt wurde. Die Geschichte, die sie vor ein paar Jahren hörte, hat die Bayerin so gepackt, dass sie sich entschied, daraus eine Handlung fiktiv weiterzuspinnen.
Immer wieder besuchte sie die historischen Orte und Fundplätze in der Inselgeschichte, wie etwa Palmas Kathedrale und den Almudaina-Palast. Mit dem 2011 verfassten Kinderbuch, in dem sie einen persönlichen Schicksalsschlag verarbeitete und das sie ihren beiden Söhnen, heute 22 und 23, widmete, sei die gelernte Physiotherapeutin auf den Geschmack des Autorendaseins gekommen.
Die ersten 100 Seiten ihres Thrillers hingegen lagen lange in der Schublade der Autorin. „Irgendwann dachte ich: ‚Entweder du machst jetzt weiter oder du schmeißt die Aufzeichnungen weg’”, sagt sie.
Am Ende sind 432 Seiten unter dem Pseudonym „Caroline Stein” entstanden, die zeitgleich eine Hommage an Mallorca sind. Da ihr älterer Sohn das Cover gestaltet und ihr Mann die kriminalistischen Details gegengelesen hat, ist am Ende auch ein kleines Familienprojekt daraus geworden.
Dafür habe sie viel in historischen Aufzeichnungen recherchiert und die Autobiografie von Insel-Eroberer Jaime I., einem der bedeutendsten Monarchen des spanischen Mittelalters, mühsam vom Katalanischen ins Deutsche übersetzt. „Viele Besucher der Insel wissen vielleicht gar nicht so viel über deren Geschichte”, sagt Stein. „Ich finde es super spannend, tiefer einzutauchen.”
Zur Insel hat sie einen jahrelangen und sehr intimen Bezug. 1959 kamen Pfundsteins Großeltern nach Mallorca, schafften sich ein Ferienhaus an. „Ich bin quasi bei ihnen großgeworden”, sagt Pfundstein. „Und ich habe jede Ferien auf Mallorca verbracht.” Heute kommt sie noch mindestens zweimal jährlich auf die Baleareninsel und wohnt im Ferienhaus der Großeltern nicht weit von Palma.
Auch ihre Eltern hätten lange Zeit hier gelebt, weshalb die Insel zu ihrer zweiten Heimat geworden sei. „Die Gedanken sind mir praktisch aus dem Kopf in die Hand geflossen”, sagt die 53-Jährige glücklich.
Das Taschenbuch ist in Deutschland in vielen Buchhandlungen sowie im Internet und als E-Book erhältlich.
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