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Im Jahre 1860 besuchte der walisische Fotograf Charles Clifford (1819-1863) Mallorca. Er war der offizielle Hoffotograf der spanischen Königin Isabella II. und begleitete die Monarchin auf ihrer Balearen-Reise. Dabei schoss Clifford mit dem damals aufwendingen Verfahren der Kollodium-Nassplatte acht Aufnahmen.

Die Fotos zeigen monumentale Bauwerke wie die Kathedrale und den Almudaina-Palast vor seinem Umbau sowie das Herrenhaus Can Morell am Borne, in dem heute die städtische Galerie Casal Solleric untergebracht ist.

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Die Besonderheit der Aufnahmen ist, dass der britische Fotograf auch Menschengruppen in traditioneller Tracht festhielt. Das wird von dem Clifford-Kenner Lee Fontanella als höchst ungewöhnlich bezeichnet, da der Waliser fast nur Bauwerke ablichtete. Das bedeutet, dass Clifford von den ungewöhnlichen Trachten sehr beeindruckt gewesen sein muss.

Es war die britische Königin Victoria gewesen, die ihrer spanischen Kollegin Clifford als Fotograf empfohlen hatte. So wurde er zum Begleiter des Hofes und war Teilnehmer der Reisegruppe. Bei der Ankunft in Palma beschenkten Abordnungen aus fast jedem Dorf die Königin mit Körben voller Früchten und Blumen.

Offenbar bestellte Clifford dann einige dieser Gruppen zu sich und fotografierte sie im Innenhof eines Herrenhauses. Drei der acht Aufnahmen zeigen solche Gruppen. Eines der Fotos dient der spanischen Nationalbibliothek in Madrid nun dazu, ihre Internetseite für den Bereich "digital Hispanica" zu bebildern.