Axel Hilger ist Fotograf und lebt in Llucmajor. Seine Bilder wurden in Medien wie "National Geografic", dem "BBC Wildlife Magazin" und "Geo" sowie auf der Photokina, der weltweit bedeutendsten Messe für Fotografie in Köln, veröffentlicht.
Wer wie er einen Blick für die Dinge hat, denkt über sie nach. Auch über die weniger schönen. Manchmal liegt Hilger sogar nachts wach und grübelt. Dann sieht er vor seinem inneren Auge Bilder und Geschichten, oder es kommen ihm Begriffe in den Sinn, die künstlerisch verarbeitet werden wollen.
Zum Beispiel der Begriff "Generationenvertrag". Und all die Katastrophen, über die täglich die Medien berichten, Katastrophen wie Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Kriege, Armut, Flucht. Hilger fragt: "Ist das unsere Art, für die nachfolgenden Generationen, unsere Kinder, zu sorgen? Ist das fair? Stehen wir nicht eigentlich kurz vor der Apokalypse?" Die Antwort, die sich der Fotograf selber gibt, ist niederschmetternd: "Wir sind schon mittendrin!"
Aus dieser Reflexion heraus ist die Ausstellung "The Last Child" (Das letzte Kind) entstanden, die im Casal de Barri in Palmas Stadtteil Santa Catalina zu sehen ist. Die Bilder, die er in der Schau zeigt, sind virtuos, aber nicht heiter. Seine "letzten Kinder" sind, wie er sagt, "innerlich vernarbt", einsame Wesen in gottverlassenen, kaputten Umgebungen. Ob diese in Deutschland, Spanien oder Syrien lägen, sei letztlich völlig egal, so der Fotograf.
Über seine Arbeiten sagt er: "Es sind die persönlichsten Bilder meiner Karriere geworden." Zuversicht verbreiten sie nicht, sondern das Gegenteil, und das ist auch die Absicht, die Hilger so formuliert: "Dieses tiefe Gefühl der Hilf- und Hoffnungslosigkeit ist eigentlich schon der Kern der von mir in Bildern erzählten Geschichte."
INFOS ZUR AUSSTELLUNG
Dauer der Ausstellung: 6. Mai bis 6. Juni
Öffnungszeiten: MO bis FR 9 bis 14 Uhr und 16 bis 22 Uhr
Ort: Casal de Barri Santa Catalina, Carrer dels Sobreposats 3, Palma
(aus MM 18/2016)
2 Kommentare
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Die Fotos sind beeindruckend..
Das klingt stark und berührend; wir sind zu der Zeit zum Glück auf der 'Großen Insel' und werden uns das anschauen; viel Erfolg, Axel Hilger! Mit pfingstlichen Grüßen - jetzt noch aus Berlin, Maria Reinecke