Das Orchester entstand 1997. Ein Jahr zuvor hatte der US-amerikanische Gitarrist und Produzent Ry Cooder den Sänger Juan de Marcos González getroffen, der unter dem Namen Afro-Cuban All Stars gerade mit Altmeistern der kubanischen Musik der 1950er Jahre ein Musikprojekt plante. Am Ende stand ein gemeinsames Album mit dem Titel "Buena Vista Social Club", benannt nach einem Kulturclub in Havanna.
Mit mehr als acht Millionen verkauften Exemplaren, einem Grammy und rund einem Dutzend Live- und Solo-Alben der Musiker in Folge gilt die CD bis heute als Erfolgsalbum schlechthin in Sachen Weltmusik. Gefördert wurde dies noch durch den gleichnamigen Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Wim Wenders.
Von den ursprünglichen Altstars der CD sind nur noch die Sängerin Omara Portuondo, der Gitarrist Eliades Ochoa dabei, nimmt man den Film, auch noch der Lautenspieler Barbarito Torres und der Trompeter Guajiro Mirabal. Begleitet werden sie bei ihrer Tour von einer mehrköpfigen Band. Der Sänger Ibrahim Ferrer, der Sänger und Gitarrist Compay Segundo und der Pianist Rubén González sind bereits verstorben.
Die einzige Frau unter den Musikern und Grande Dame der Abschiedstournee ist Omara Portuondo. Die Sängerin, die mit Legenden wie Billie Holiday und Edith Piaf verglichen worden ist, wird im kommenden Oktober 85 Jahre alt.
Ihre Karriere startete Portuondo 1945 als Tänzerin im berühmten Tropicana Club Havanna, in dem auch Stars wie die Sängerin und Tänzerin Josephine Baker und der Jazz-Pianist Nat King Cole auftraten. Mit Letzterem stand sie später auf der Bühne, als sie 1952 mit der Band Cuarteto las d'Aida auf USA-Tournee ging.
Nach der Revolution 1959 blieb sie in ihrem Land, durfte aber auch weiter auf Auslandstournee gehen. Trotz zahlreicher Alben dauerte ihr internationaler Durchbruch bis 1997, als die CD "Buena Vista Social Club" erschien.
Die Lust am Singen hat sie nie verloren. Die Musik bestehe aus sieben grundlegenden Noten, mit denen man Unglaubliches vollbringen könne, sagte sie einmal in einem Interview. Und dieses Unglaubliche geschieht immer noch, wenn sie auf der Bühne steht. So bezeichnete sie "Die Welt" nach einem Konzert ihrer Abschiedstour in Hamburg als "Naturgewalt" und "halt immer noch irgendwie sexy" und schrieb: "Gäbe es mehr Frauen wie sie, die jungen Stars hätten es wirklich schwer."
Tickets ab 42 Euro gibt es unter www.entradas.com oder an der Abendkasse.
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