Costitx hätte gerne die Stierköpfe wieder, die ein Bauer für gutes Geld an ein staatliches Museum in Madrid verkaufte. Doch dort ist man taub für alle Bitten und Forderungen. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Die Gemeindeverwaltung von Costitx kann sehr hartnäckig sein. Vor allem, wenn es um die drei prähistorischen Stierköpfe aus Bronze geht, die nach Meinung der Costitxer nur an einen Ort gehören: den ihren. Dort hatte ein Bauer vor 120 Jahren die Preziosen auf seinem Acker gefunden, bevor er sie an das Archäologische Museum in Madrid verkaufte.

Bürgermeister Antoni Salas hat deshalb jetzt eine alte Forderung in Light-Version erneuert: Er will zwar nicht, wie einst seine Vorgängerin Maria Antònia Munar, die Köpfe ganz zurückhaben. Doch wenigstens im Sommer sollen sie in Costitx ausgestellt werden. Dann sei Madrid quasi menschenleer, während es auf Mallorca vor Besuchern nur so wimmele, meint Salas.

Doch so einfach liegen die Dinge nicht. Denn Madrid hat sich bislang taub gestellt. Immerhin wurden die Stierköpfe aus dem sechsten oder fünften vorchristlichen Jahrhundert rechtmäßig erworben.

1895 hatte der Besitzer des Fundortes, die Costitxer Finca Son Corró, 700 Duros für die Köpfe gefordert - das 3500-fache des Tagelohns für einen Arbeiter. Die mittellose Societat Arqueològica Lul·liana auf Mallorca konnte diese Summe nicht auftreiben.

Um zu verhindern, dass die Köpfe an einen Kunsthändler gerieten und möglicherweise ganz aus Spanien verschwanden, vermittelten zwei Mallorquiner den Verkauf an das Museum in Madrid. So machte der Bauer zwar einen Reibach. Doch die Stierköpfe sind für Costitx bis heute verloren.

(aus MM 19/2015)