Auch ein Stadtrundgang in Palma stand auf dem Programm: die Freunde der Schirn Kunsthalle auf dem Rathausplatz. Zweiter von rechts: der Direktor des Frankfurter Ausstellungshauses, Max Hollein. | Foto: Patricia Lozano

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Ein kulturelles Mammutprogramm absolvierte das Kuratorium der Freunde der Schirn Kunsthalle in Frankfurt in einer nur zweieinhalbtägigen Reise nach Mallorca. Die Kunstexperten besichtigten die bedeutendsten Museen der Insel, besuchten aber auch private Sammler und Künstlerateliers. Und die Boltanski-Vernissage in der Lonja konnten sie auch noch "mitnehmen".

Angeführt wurde die 30-köpfige Delegation von Schirn-Direktor Max Hollein. Die Teilnehmer-Liste liest sich wie ein Who is who der Frankfurter Gesellschaft. Zu den bekanntesten Gesichtern zählte Rolf.-E Breuer, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank. Viele seiner Kollegen im Kuratorium der Schirn-Freunde, die die Arbeit der Kunsthalle unterstützen, sind selbst bedeutende Kunstsammler und Mäzene.

"Es war eine hoch erfolgreiche und ereignisreiche Reise", zieht Max Hollein ein Fazit. "Wir waren überrascht von der Fülle der öffentlichen Kulturveranstaltungen auf Mallorca, aber auch von den Möglichkeiten, Kunst im privaten Raum zu sehen." Die Überraschung bezog auch Mitglieder ein, die Mallorca von privaten Aufenthalten her kannten, aber dabei noch nie so intensiv in die Kunstmaterie eingetaucht waren.

Für Hollein war der Trip nicht nur Tourismus. "Trotz der Kürze der Reise haben wir viele interessante Kontakte geknüpft, aus denen sich sicher auch ein programmatischer Austausch ergibt."

Begünstigt war die Reise durch herrliches Mallorca-Wetter. Die Miró-Stiftung stand ebenso auf dem Programm wie die Museen Es Baluard und Can Prunera sowie die Kathedrale; zu den Unternehmungen im privaten Bereich gehörte die Besichtigung der Skulpturensammlung von Verleger Pere A. Serra. Die Führung der Gruppe übernahm zeitweise die ehemalige MM-Kulturredakteurin Gabriele Kunze.

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt, 1986 gegründet, zählt zu den renommiertesten Ausstellungshäusern Deutschlands. Sie widmet sich der zeitgenössischen Kunst, aber auch der Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne. Dabei sieht sich die Schirn "als Ort der Entdeckungen und Seismograph für brisante Entwicklungen". Bis 8. Februar ist dort die Ausstellung "German Pop" zu sehen.

Der Name der Kunsthalle leitet sich aus der Geschichte ihres Standortes ab. "Schirn" bezeichnete ursprünglich einen offenen Verkaufsstand. "An der Schern" befanden sich einst die Stände der Frankfurter Metzgerzunft.