"Bach ist für mich der Größte. Wenn du den nicht kannst, kannst du auch keinen Boogie Woogie", sagt Mallorca-Pianist Biel Durán. Er liebt Bach. Und auch wenn er vor allem als Pianist des Blues, Rhythm & Blues und des Boogie Woogie in der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, gehört seine Liebe auch der klassischen Musik, vor allem Bach und Chopin. Und der Mischung von Klassik mit Rhythm & Blues.
Die Trennung der Musikszene zwischen Klassik und Unterhaltung ist ihm ziemlich verhasst: "Man kann Klassik spielen oder interpretieren. Es kommt wie beim Boogie darauf an, dass man mit dem Herzen dabei ist." Eben ad libitum, ganz nach Belieben. "Ad libitum" war auch der Titel einer Konzertreihe, mit der Biel Durán zwischen Dezember 2013 und Januar 2014 auf Mallorca unterwegs war. Ein Mitschnitt aus den Konzerten ist nun als CD auf den Markt gekommen.
Seine Liebe zur Musik begann mit sieben Jahren, als er seine Familie in Deutschland besuchte: "Meine Mutter - sie schimpft immer noch auf Deutsch - ist nur halbe Spanierin, so war ich öfter in Essen, später in München." In Essen war es, als er aus einem Plattenladen den Sound des Blues-Sängers und Pianisten Memphis Slim hörte: "Ich ging hinein, kaufte die Platte, hörte sie zu Hause - und die Welt veränderte sich."
Auch bei Biel Durán - wie bei jedem guten Musiker - kam vor dem Vergnügen viel harte Arbeit. Nachdem er als ganz Junger schon Kevin Ayers, Mike Oldfield oder Manolo Iglesias begleitet hatte, studierte er klassische Musik am Konservatorium in Palma, später in Deutschland und Österreich, lernte die Kunst der Fuge.
Für ihn ist es nicht nur eine Frage der Technik, dass beim Klavierspielen die linke Hand schneller sein muss als die rechte: "Für einen Musiker muss sich das Hirn teilen. Da ist die linke, da die rechte Hand, die unterschiedliche Dinge tun. Und die Füße auch. Die Pedale sind wichtig. Bach war darin meisterhaft. Er bewegte die Pedale mit der Fußspitze und mit der Ferse. Er hatte ständig sechs verschiedene Dinge zu tun." Sowohl in Konzerten als auch auf der CD eröffnet Biel Durán oft mit Chopin. Er ist überzeugt: "Das öffnet das Herz." (G.K.)
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