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"Kinderzeichnungen sollten im Louvre hängen!" Das hat Alfred Lichter schon vor vielen Jahren gesagt. Als logische Folge hatte er zum Ende des Sommers, einige Monate nach Gründung der Stiftung Lichter Alaró, eine Art Wettbewerb für Vorschulkinder ausgeschrieben. Das überwältigende Ergebnis konnte der Maler nicht mehr erleben. Er starb am 1. November dieses Jahres.

Vier Schulen in Alaró, Sóller und Alcúdia beteiligten sich an dem Contest. Insgesamt wurden 169 Arbeiten von Vier- und Fünfjährigen eingesandt.

"Das war mehr als wir erwartet haben", sagt die Kunstpublizistin Maria-Ilona Schellenberg. Sie war - gemeinsam mit dem Kulturbeauftragten von Alaró, Llorenç Perelló, der Künstlerin Doro-thea Schadwinkel und den Kunstpädagogen Knut und Birgit Philipps - Mitglied der Jury.

Das muss harte Arbeit gewesen sein, denn die eingesandten Werke sind mehr als beeindruckend. Voller Leben, Farbe, Schwung und Bewegung, aber auch voller Unschuld und Unvoreingenommenheit. So wie Kinder eben durchs Leben gehen.

Die Bewertungskriterien für die Jury waren folgende: "Es ging vor allem um Authentizität", sagt Maria-Ilona Schellenberg. "Hat das Kind die Arbeit eigenständig gemalt oder gezeichnet? Ohne Schablonen, Klischees und ,Korrekturen' von Erwachsenen? Hat das Kind Erzählkraft? Zeigt es Fantasie in seiner Bildsprache? Ist die Gestaltung originell? Hat das Kind Gefühl für Komposition, Farben, für Grafisches? Hat es das Bildformat ausgeschöpft oder verliert sich die Darstellung auf dem Blatt?"

Ausgewählt wurden 21 Finalisten und acht Gewinner. Deren Zeichnungen wurden gerahmt und sind bis Ende Dezember in der Fundación Lichter Alaró zu sehen.

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Am vergangenen Sonntag war der große Tag der Preisverleihung. Viele, sehr viele Eltern, Großeltern, Freunde, Geschwister waren mit den Kindern in die Stiftung gekommen. Es war ein buntes Gewimmel, viel Kinderlachen und viele strahlende Augen. Und unglaublich viel Stolz, sowohl bei den Familien und Kindern, als auch bei den Organisatoren.

José Eduardo Iglesias rief die Kinder einzeln auf, um ihnen ihre Preise - Malzeug, einen Gutschein für Bücher und Spielzeug in Höhe von 50 Euro - zu übergeben. Manche kamen sicher und souverän, andere schüchtern und zögernd, wieder andere versuchten, die kleinen Ängste zu überspielen und gaben den Clown.

"Ich habe meinen Hund ganz allein gemalt", sagte der fünfjährige Joe James Holmes. "Er gehört ja auch mir allein."

Die vierjährige Olga García Gallego sagte voller Überzeugung: "Malen ist das Beste der Welt!", und schwenkte mit Stolz ihre neuen Malstifte. Am liebsten hätte sie sie sofort ausprobiert. Zum Schluss gab es noch ein lautes, buntes Kinderfest mit trickreichen Vorführungen des Zauberkünstlers Felix. Es gab sehr viel Gelächter, sehr viel Kinderlärm.

Darüber geriet die derzeitige Ausstellung - Werke von sechs Künstlern wie Alfred Lichter selbst und Rafa Forteza, Mercedes Laguens, Pep Llambías, Guillem Nadal, Cris Pink - ein wenig ins Hintertreffen. Aber es war einfach kein Raum und Zeit für andere Kunst als Kinderkunst. Alfred Lichter hätte es geliebt.

INFO

Fundación Alfred Lichter Alaró, Carrer Ermità Mir 9. Ausstellung der Kinderzeichnungen bis Ende Dezember. Ausstellung "Sis, seis, sechs", bis Februar.