Francesca Anne Dolores Freiin Thyssen-Bornemisza ist die Tochter des 2002 verstorbenen Milliardärs und Kunstsammlers Hans Heinrich von Thyssen-Bornemisza und Ehefrau des österreichischen Kaiserenkels Karl von Habsburg. Das Paar lebt seit einigen Jahren getrennt.
So ein Leben bringt Schlagzeilen, zumal der Erbstreit zwischen ihr, ihren beiden Brüdern aus früheren Ehen des Vaters und dessen fünfter Frau Carmen „Tita" Cervera als der vielleicht längste und teuerste private Rechtsstreit überhaupt gilt. Man sprach von 100 Millionen Dollar Anwalts- und Gerichtskosten. 2002 kam es zu einem Vergleich.
In Madrid sind heute das Museum Thyssen-Bornemisza und Carmen Cerveras Sammlung „Collección Carmen Thyssen-Bornemisza" zu besichtigen.
Francesca stammt aus Thyssen-Bornemiszas dritter Ehe mit der Schottin Elaine Campbell, sie wurde in Schweizer Internaten erzogen, studierte und modelte ein wenig und sorgte im London der 1980er Jahre als It-Girl für spektakuläre Auftritte. Ein Fressen für die Medien.
Doch dabei blieb es nicht. Sie organisierte eine Ausstellung tibetanischer Kunst, nachdem sie den Dalai Lama kennengelernt hatte, machte sich für den Wiederaufbau der Nachfolgestaaten Jugoslawiens stark und engagierte sich für Kunst. 2002 gründete sie die Kunststiftung: „Thyssen-Bornemisza Art Contemporary" mit Sitz in Wien. Um das zu finanzieren, versteigerte sie nach dem Tod des Vaters 33 Impressionisten.
Heute umfasst die Sammlung der Stiftung 500 Werke, mit großen Namen der zeitgenössischen Kunst: Ai Weiwei, Kutlug Ataman, Thomas Ruff, Bill Viola, Cindy Sherman, Lois Renner, Doug Aitken, Jonathan Meese, um nur einige zu nennen. Und es werden mehr, denn Francesca von Habsburg will Kunstprozesse in Gang setzen: „Es geht darum, Künstler anzutreiben und ihnen Sicherheit zu geben."
Viele Exponate ihrer Sammlung sind Auftragsarbeiten, sie unterstützt immer wieder Performances wie mit Christoph Schlingensief, war Kommissarin bei der Biennale in Venedig. Man nennt sie nicht umsonst die „Peggy Guggenheim der Jetztzeit". „Für mich", sagt sie, „ist das Wichtigste die Zusammenarbeit mit den Künstlern. Ich lasse mich gerne provozieren, und ich provoziere gerne."
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