Luftansicht von Palma (Archiv) | Patricia Lozano

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Die balearische Landesregierung ist diese Woche mit ihrem Miethilfeplan auf Mallorca und den Nachbarinseln gestartet und hat dabei große Hoffnungen bei Wohnungssuchenden geweckt, jedoch hält sich die Begeisterung auf Eigentümerseite noch in Grenzen.

Der Plan sieht vor, leerstehende Wohnungen zu einem um 30 Prozent unter dem Marktpreis liegenden Mietzins anzubieten. Laut José Miguel Artieda, Präsident des balearischen Immobilienmaklerverbands, haben zahlreiche Menschen bereits Interesse angemeldet. Agenturen melden Hunderte von Anfragen, doch auf Vermieterseite bleibt das Interesse überschaubar.

Bisher haben sich etwa 50 Eigentümer leerstehender Immobilien bereit erklärt, ihre Wohnungen über das Programm zu vermieten, erklärt Artieda. "Das Interesse der Eigentümer beginnt sich zu entwickeln", sagt er, räumt jedoch ein, dass die Zahl der Vermieter im Vergleich zur Nachfrage gering ist. Ein Beispiel: Er selbst habe zurzeit nur eine Immobilie für das Programm zur Verfügung.

Angesichts der starken Nachfrage hat der Immobilienmaklerverband gemeinsam mit dem Verband der Immobilienverwalter eine Anmeldemöglichkeit für Wohnungssuchende eingerichtet. Über eine digitale Plattform sollen Interessenten sich bald registrieren können. Die Freischaltung des Systems war ursprünglich für gestern geplant, musste jedoch wegen technischer Schwierigkeiten auf Mittwoch verschoben werden.

Das Programm richtet sich an Bürger mit mittlerem Einkommen und soll den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum verbessern. Die Miete für eine geförderte Wohnung wird auf maximal 1500 Euro gedeckelt, wobei die Regierung monatlich bis zu 450 Euro übernimmt. Die Mieter zahlen damit eine reduzierte Miete von 1050 Euro. Laut Artieda könnte der Plan ein erster Schritt zur Entlastung des Wohnungsmarktes sein, auch wenn das Problem insgesamt noch lange nicht gelöst sei.

Die Regierung rechnet damit, dass der Plan rund 2000 leerstehende Wohnungen auf den Markt bringen könnte. Aktuell beläuft sich die Warteliste für Sozialwohnungen auf knapp 5000 Anträge, und Experten gehen davon aus, dass rund 20.000 zusätzliche Wohneinheiten notwendig wären, um dem steigenden Bedarf auf den Inseln gerecht zu werden. Regierung und Immobilienverbände hoffen zudem auf einen sogenannten „Dominoeffekt“, der den Preisanstieg bremsen könnte, sollte der Plan erfolgreich umgesetzt werden.

Neben den finanziellen Anreizen werden den Vermietern auch Garantien für die Rückgabe der Wohnungen im ursprünglichen Zustand und eine verlässliche Mietzahlung zugesichert. Zusätzlich können Eigentümer wählen, ob sie die Miete monatlich, jährlich oder als Einmalzahlung für die gesamte Laufzeit von sieben Jahren erhalten möchten. Die balearische Regierung hofft, dass diese Sicherheitsmaßnahmen zögernde Eigentümer zur Teilnahme am Programm bewegen und so den Wohnungsmarkt in Mallorca und den Nachbarinseln entspannen.