Hans Lenz von Engel & Völkers glaubt fest an die Zukunft des Viertels Nou Llevant.

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Noch vor wenigen Jahren war hier nichts los: In Palmas Viertel Nou Llevant gab es auf leeren Flächen zwar Straßen, doch kaum jemand war hier unterwegs, im angrenzenden Problem-„Barrio” La Soledad fühlte man sich noch unsicherer.

Still ist es hier unweit der schicken Meeresviertel El Molinar und Portitxol seit längerem nicht mehr. Es tut sich was (siehe auch das Thema der Woche in MM 32/2021). Zunächst wurde der riesige Kongresspalast mit seinem Melià-Palma-Bay-Hotel fertiggestellt. Dann begann man damit, jede Menge Wohnungen zu bauen, darunter auch Luxusobjekte im Einzelwert von bis zu zwei Millionen Euro. Zwei Supermarktketten, darunter ein bekannter deutscher Discounter, wollen hier Filialen einrichten. Hinzu kommen weitere Gewerbebetriebe.

Gestilar ist das erste Unternehmen, das Käufern schlüsselfertige Wohnungen übergeben will. Man schätzt, dass es Ende des Jahres so weit sein wird. „Bis jetzt wurden 85 Prozent der Apartments veräußert”, zitierte die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora einen Firmensprecher. „60 Prozent der Käufer sind Spanier, 40 Prozent ausländische Inselresidenten.”

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Im Gestilar-Komplex Mediterrània 1 werden bis zu 200 Quadratmeter große Wohnungen mit Meerblick für Preise zwischen 280.000 und 600.000 Euro angeboten. Unter den Ausländern sind laut dem Unternehmen vor allem Deutsche, Schweden und Schweizer interessiert, die kleine Apartments als Investition suchen. Es gebe sogar schon eine Warteliste.

Ein weiteres Wohnprojekt in dem einst so verlorenen Nou Llevant heißt Xolay, es befindet sich an der Avenida México. Es ist im Luxusbereich angesiedelt und lässt einige Käufer mutmaßen, dass hier unweit vom Meer und schicken Restaurants ein kleines „Silicon Valley” entstehen könnte. Verantwortlich für die Vermarktung ist Hans Lenz, Chef der Immobilienfirma Engel & Völkers in der Region Südwest-Mallorca. Man habe allein in der vergangenen Woche drei weitere Verkaufsoperationen getätigt, sagte er. „Schon 75 Prozent wurden verkauft, und das, obwohl erst mit dem Bau der Grundstruktur begonnen wird. Es fehlt noch mehr als ein Jahr, bis das Projekt fertig ist.” Lenz bezeichnete das Vorhaben als „Erfolg”, auch wenn pandemiebedingt zeitweise Unsicherheit geherrscht habe. Die wichtigsten Kunden hier seien Deutsche. Im Erdgeschoss würden Geschäfte angesiedelt, es werde auch eine Cafeteria für Bewohner und Besucher eingerichtet. Im Xolay-Komplex koste die günstigste Wohnung 440.000 Euro. Die Nähe zum Problemviertel La Soledat habe die Interessenten nicht abgeschreckt, so Lenz. Jetzt müsse die Stadtverwaltung nur noch grünes Licht für das von ihr geplante sogenannte Innovationsareal geben. Eine Abteilung der Balearen-Universität soll kommen, der Grundstein für den neuen Sitz der Insel-Sinfoniker wurde Anfang August gelegt. Lenz sieht in der Bauaktivität in dem Viertel eine Möglichkeit, angrenzende Gebiete aufzuwerten. Selbst die Bewohner von La Soledat würden am Ende davon profitieren.

Ein drittes Projekt ist der Komplex Jardins de Llevant, der von der Firma Metrovacesa betrieben wird. Er befindet sich ebenfalls an der Avenida México unweit vom Krekovic-Park und der Ausländerbehörde. Eine Vertreterin spricht von 70 Prozent verkauften Wohnungen. Ausländer bevorzugten kleine Einheiten, junge Spanier größere. Auch hier wird es Ladengeschäfte geben.

Avantespacia heißt ein viertes Bauvorhaben mit 96 Wohnungen. Diese sollen Ende 2023 fertig und bis zu 127 Quadratmeter groß werden. In dem Komplex werden ein Fitnessraum und ein Swimmingpool gebaut, hinzu kommt eine 24-Stunden-Überwachung durch Sicherheitspersonal.