"Uns gibt es nur im Doppelpack": TV-Moderatorin Sarah Valentina Winkhaus öffnet auf Mallorca ihr Herz
Wie die Fernsehfrau ihren eigenen Weg zur Mutterschaft fand und warum sie andere Frauen dazu ermutigt, ihre Fruchtbarkeit selbstbestimmt zu planen, erzählte sie MM
Sarah Valentina Winkhaus mit Töchterchen Clara (2) am Stadtstrand von Palma. | Uwe Erensmann/@uepress
Sarah Valentina Winkhaus hat sich in der Medienwelt längst einen Namen gemacht. Die Moderatorin mit deutsch-italienischen Wurzeln stand bereits für Sky Deutschland, Phoenix und ZDFneo vor der Kamera und feierte in Italien als Formel-1-Expertin bei Sky Italia Erfolge. Doch hinter ihrer strahlenden Fernsehpräsenz verbirgt sich eine tief persönliche Geschichte – eine Geschichte über Selbstbestimmung, Kinderwunsch und den Mut, neue Wege zu gehen. Eine Geschichte, die sie MM auf Mallorca erzählt hat.
Lange Zeit hatte Winkhaus ihre Karriere im Fokus. Familie? „Das war für mich lange kein Thema”, gesteht sie. Nach dem Studium und ihrem Volontariat beim ZDF konzentrierte sie sich auf ihren beruflichen Weg. Sie moderierte Sportformate, berichtete von Events und baute sich ein beeindruckendes Netzwerk auf. Doch mit 35 kam die Ernüchterung: Ein Arzt erklärte ihr in einer Kinderwunschklinik, dass ihre Fruchtbarkeit stark gesunken sei. „Ich wusste nicht, dass es so schnell gehen kann”, erinnert sie sich. Ein Schock – doch sie handelte: Sie entschied sich für Social Freezing, das Einfrieren von Eizellen, um sich ihre Zukunftsoptionen offenzuhalten.
Sarah Valentina Winkhaus am Strand auf Mallorca. Foto: Uwe Erensmann/@uepress
Die Entscheidung war für sie ein Wendepunkt. Sie beschäftigte sich intensiv mit dem Thema, sprach mit Experten und begann, sich mit anderen Frauen auszutauschen. Der Prozess war emotional herausfordernd: Hormonspritzen, Entnahmen, Warten auf Ergebnisse. Doch sie blieb dran. Ihr Weg zur Mutterschaft war kein leichter. Nach mehreren Versuchen wurde ihre Tochter Clara geboren – das größte Glück ihres Lebens. „Plötzlich hatte ich alles, was ich mir immer gewünscht hatte – aber auf meine eigene Weise”, sagt sie.
"Ich werde Eltern"
Doch Winkhaus wollte mehr: Sie begann, über ihre Erfahrungen zu sprechen, um anderen Frauen Mut zu machen. Sie merkte, wie wenig öffentlich über das Thema Fruchtbarkeit gesprochen wird und wie viele Frauen sich erst mit Mitte 30 mit dieser Problematik auseinandersetzen – oft zu spät. In ihrem Buch „Ich werde Eltern – Happy Single-Mom durch Social Freezing” teilt sie ihre Geschichte und zeigt auf, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit dem Thema Fruchtbarkeit zu befassen.
Auf einer Reise nach Mallorca nutzte sie jetzt die Gelegenheit, sich mit Dr. Sandra Haitzinger von der renommierten Fruchtbarkeitsklinik IVI auszutauschen. „Es war spannend zu sehen, wie weit die Reproduktionsmedizin inzwischen ist”, sagt sie. Dr. Haitzinger erklärte ihr die neuesten Entwicklungen im Bereich der Kinderwunschbehandlung – von In-Vitro-Fertilisation bis hin zu Eizellenspenden. Viele Frauen entscheiden sich bewusst für eine Behandlung auf Mallorca, da sie den Prozess mit einer Auszeit kombinieren können. „Es gibt Patientinnen, die von weit her kommen und die Zeit hier auch für ihre mentale Erholung nutzen”, erklärt die Ärztin.
Sarah Winkhaus (r.) und Dr. Sandra Haitzinger im MM-Gespräch.
Winkhaus sieht ihre Mission klar: „Frauen müssen wissen, dass sie Optionen haben.” Ihr Engagement in sozialen Netzwerken, ihr Buch und ihr offener Austausch mit Experten machen sie zu einer wichtigen Stimme für selbstbestimmte Mutterschaft. Dabei geht es ihr nicht nur um das Wissen um moderne Methoden, sondern auch um die emotionale und gesellschaftliche Komponente. Noch immer haftet Social Freezing ein Tabu an, das Winkhaus brechen will. „Es geht nicht darum, dass jede Frau diesen Weg wählt. Aber jede sollte wissen, dass es ihn gibt”, betont sie.
Dr. Haitzinger bestätigt, dass das Thema Fruchtbarkeitsvorsorge zunehmend an Bedeutung gewinnt: „Viele Frauen würden sich früher mit der Thematik auseinandersetzen, wenn sie mehr darüber wüssten.” Laut der Expertin seien es nicht nur Single-Frauen, die sich für Social Freezing interessieren. Auch Frauen in Beziehungen, die sich ihrer Familienplanung noch nicht sicher sind, sowie Karrierefrauen nutzen die Methode, um sich Optionen offenzuhalten. Und: In Spanien ist dieser Weg leichter, denn – anders als in Deutschland – ist hierzulande die Eizellenspende gesetzlich erlaubt.
Winkhaus möchte das Bewusstsein für diese Möglichkeiten weiter schärfen. Sie reist als Testimonial um die Welt, spricht auf Panels und nutzt ihre Reichweite in den sozialen Medien, um Frauen aufzuklären. „Es gibt keine einheitliche Lösung für alle, aber jede Frau sollte die Möglichkeit haben, ihren eigenen Weg zu gehen”, sagt sie. Ihr Ziel ist es, gesellschaftliche Vorurteile aufzubrechen und das Gespräch über Fruchtbarkeit zu normalisieren.
Und ihre kleine Tochter Clara? Sie ist immer an ihrer Seite. „Uns gibt es nur im Doppelpack”, sagt Winkhaus lachend – und lebt vor, wie moderne Mutterschaft aussehen kann. Sie verbindet Job und Familie auf ihre eigene Weise, nimmt Clara mit zu beruflichen Terminen und zeigt, dass Karriere und Kind kein Widerspruch sein müssen. Ihr Wunsch für die Zukunft? Dass Frauen sich früher mit dem Thema auseinandersetzen und selbstbestimmt entscheiden können. Denn die Zukunft der Familienplanung ist nicht nur eine Frage des „Wann”, sondern auch des „Wie”.
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