Nina Mehrle (l.) und Fabian Wetter trainieren morgens an der Tennis-Schule in Manacor und büffeln nachmittags an der integrierten Rafa Nadal School. | PL

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Es sind 14 Grad in diesem sonnigen Wintertag in Manacor, der Geburtsstadt von Mallorcas Tennis-Helden Rafael Nadal. Die für die Insel frischen Temperaturen halten die beiden jungen Nachwuchstalente Fabian Wetter und Nina Mehrle nicht davon ab, in kurzer Tennisbekleidung, also Shorts und T-Shirt beziehungsweise einem Kapuzen-sweatshirt, mit einem Tennisschläger auf dem Hartplatz zu stehen und an ihrem Aufschlag zu feilen.

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Eine meterhohe Statue von Rafael Nadal ist zwischen den Tennisplätzen, den drei Restaurants, einer Gastro-Bar, dem Rafa Nadal Shop und dem Museum auf der Anlage in Manacor nicht zu übersehen. (Foto: Rafa Nadal Academy)

Die jungen Sportler haben sich bereits warmgespielt und Trainingseinheiten im Gym der 3000 Quadratmeter großen, hochmodernen Rafa Nadal Academy hinter sich. Ihre Tage sind straff getaktet. Die 2016 am Stadtrand von Manacor gegründete internationale Tennisschule beherbergt auch ein Internat. Es kostet bei vollem Programm, inklusive Übernachtung und Verpflegung, um die 56.000 Euro im Jahr.

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An der Tennisakademie ist so manches Zitat von Rafa Nadal, dem Gründer der Schule, auf Schildern zu lesen. (Foto: Rafa Nadal Academy)

Der 17-jährige Düsseldorfer Fabian Wetter lernt und wohnt bereits seit drei Jahren an der Akademie. Morgens trainiert er hier Tennis und am Nachmittag büffelt er Mathematik, Spanisch und Englisch, wie er sagt. "Ich stehe um sieben Uhr morgens auf und habe nach einem kurzen Training im Gym um acht Uhr das erste Warm-up auf dem Platz. Bis 10.45 Uhr haben wir Tennis-Training und danach geht es wieder ins Fitnessstudio. Von eins bis zwei Uhr lernen wir dann Spanisch." Nach einer kurzen Pause geht es dann für ihn und viele andere, zumeist ausländische Schüler von 15 bis 18 Uhr in die Klassenräume der Akademie. Am Abend stehen bei den Teenagern und Kids noch die Hausaufgaben an.

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Es kommt häufig vor, dass Rafa Nadal (r.) höchstpersönlich an der Akademie dem Nachwuchs beim Training über die Schulter schaut. Der 22-fache Grand-Slam-Sieger möchte aus jungen Talenten Stars formen. (Foto: Rafa Nadal Academy)

"Zum ersten Mal stand ich mit drei Jahren auf dem Tennisplatz", so der hochgewachsene Jugendliche. Selbstverständlich würde Fabian Wetter gerne in Zukunft einmal in die Fußstapfen seines großen Vorbildes Rafa Nadal treten und selbst Tennis-Profi werden. Trotz dieses ambitionierten sportlichen Zieles will der junge Mann weiterhin seine schulische und akademische Laufbahn verfolgen. "Im Juni bin ich hier mit der Tennisakademie fertig und möchte mit meinem Abschluss auf ein College in die USA, wo ich in einem Team mit dem Tennis weitermachen kann", so der Pennäler.

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Die Tennisschule verfügt über sieben Indoor- und 15 Outdoor-Sandplätze. (Foto: Rafa Nadal Academy)

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Die 15-jährige Nina Mehrle studiert ebenfalls an der Tennisakademie und sagt: "Bevor ich hier herkam, wies mein Spiel viele Fehler auf. Durch die Coaches habe ich mich stark verbessert und treffe den Ball viel häufiger ins gegnerische Feld", so die in Barcelona geborene Nachwuchsspielerin, die einen deutschen Vater und eine belgische Mutter hat. Der Jugendlichen gefällt an der Akademie besonders, dass es neben Fitness- auch Mentaltrainer und Psychologen gibt. "Sie helfen den Spielern, mental stärker zu werden. Zum Beispiel kann es gut und unterstützend sein, wenn ein Player positiv mit sich selbst redet, um den eigenen Fokus zu stärken."

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Die Tennisschule befindet sich auf einer 80.000 Quadratmeter großen Fläche. (Foto: Rafa Nadal Academy)

In puncto mentaler Stärke will sich die Nachwuchsspielerin übrigens vom Gründer der Schule, Rafa Nadal, eine Scheibe abschneiden. "Ich finde es unglaublich, wie er spielt, um jeden Punkt kämpft und immer versucht, das Beste herauszuholen", so Mehrle. Dem 38-jährigen, mallorquinischen Tennis-Gott Nadal hat sie sogar schon einmal beim Training über die Schulter geschaut. Übrigens lautet eine Grundregel für die Schüler der Akademie im Alter zwischen drei und 18 Jahren, dass die jungen Talente erst dann an einem Turnier teilnehmen können, wenn ihre schulischen Leistungen gut sind und sie die Prüfungen an der angegliederten Rafa Nadal School bestehen.

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Der Franke Mark Krauss ist Head Coach an der Tennisakademie. (Foto: PL)

Einer der Trainer der beiden Tennis-Sprösslinge ist der aus Nürnberg stammende 30-jährige Mark Krauss. Der Franke lebt seit 18 Jahren auf der Insel und ist seit vier Jahren Head Coach in vier Nachmittags-Gruppen der Tennis-Akademie, wobei er 80 Kinder leitet und zwölf weitere Trainer unter sich hat. "Viele Kinder kommen hierher, um Profi-Spieler zu werden. Doch, auch wenn man sein Bestes gibt, gibt es letztendlich keine Garantie für eine solche Laufbahn." Neben einer gehörigen Portion Talent gehören für Krauss vor allem ein hohes Maß an Fitness und eine immense mentale Stärke dazu, um auf einem Profi-Level in der Sportart des gelben Filzballs zu bestehen.

Einige ehemalige Schüler der Rafa Nadal Academy haben es gleichwohl geschafft. So etwa ist am Tag des MM-Besuches auf einem der Hartplatz-Courts der Academy der 27-jährige Spanier Jaume Munar anzutreffen, der im Laufe seiner Karriere bislang auf Platz 52 der Weltrangliste kam. Weitere namhafte Akademie-Absolventen sind die Spieler Abdullah Shelbayh, Alexandra Eala und Daniel Rincón. Ihnen stehen in der Tennis-Akademie im Außenbereich 19 Hart- und 15 Sandplätze sowie Indoor vier Hart- und sieben Sandplätze zur Verfügung, samt 16 Padel-Courts, zwei Squash-Anlagen und ein halb-olympischer Pool. Für Krauss ist außer der Anlage auch ihr Standort besonders: "Einzigartig ist es, dass wir hier auf Mallorca sogar im Winter draußen spielen können."