Alpakawallach Camillo und die restliche Herde grasen in Ruhe auf der benachbarten Koppel. Neugierig schauen sie auf und nähern sich ihrem Publikum. Beobachtet werden die Alpakas von einer Gruppe von Frauen, die jedes Detail genau einstudieren. Denn: Sie werden die flauschigen Minikamele zeichnen. Aquarellbilder malen und sich dabei von Alpakas inspirieren lassen: Das ist auf der Farm von Iris Haider in Felanitx im Südosten von Mallorca möglich. Veranstaltet wird der Kurs von der Künstlerin Christiane Sternberg, die in Porto Cristo die Margarita Gallery besitzt.
Iris Haider, Besitzerin der Farm „Alpakas Mallorca”, die an diesem Tag Veranstaltungsort ist, wanderte gemeinsam mit ihrem Mann vor knapp 17 Jahren nach Mallorca aus. Seit etwa dreieinhalb Jahren beherbergt sie auf ihrer Finca neben Katzen, Hunden und Pferden auch eine kleine Alpakaherde, die mittlerweile aus sieben Tieren besteht: Camillo, Muffin, Naomi, Kimokai, Estello, Pino und Boomer. Im April 2019 holte das Ehepaar die ersten drei Mini-Kamele auf seine Finca. Die Tiere übernahm es von einer Alpaka-Farm bei Santanyí, deren Besitzer nach Deutschland zurückgingen. „Ich wollte eigentlich keine weiteren Tiere mehr. Doch als wir hörten, dass sich die Alpaka-Farm in Santanyí auflöst, wollten wir nur einmal vorbeischauen”, erzählt die deutsche Auswanderin. Kurze Zeit später zog dann doch das Wallach-Trio Don, Camillo und Peppone ein. Auch ihr Mann war von den Tieren direkt begeistert. Besucher können die aus Südamerika stammenden Alpakas in Felanitx füttern, duschen oder mit ihnen spazieren gehen. Wer allerdings denkt, dass die flauschigen Vierbeiner die idealen Kuschelpartner sind, der hat sich getäuscht. Die domestizierten Kamele sind zwar neugierig, entscheiden aber gerne selbst, wer sie anfassen darf.
Dennoch haben die Tiere eine gar meditative Wirkung auf den Menschen. Das liegt am Bindungshormon Oxytocin. „Die Augen vom Alpaka stehen sehr weit vorne. Zudem haben sie einen leicht lächelnden Mund. Allein der Anblick eines Alpakas löst bei uns Glücksgefühle aus. Schon nach 20 Minuten mit den Alpakas ist man wesentlich entspannter und fährt runter. Das ist sogar mittlerweile wissenschaftlich erwiesen”, erklärt Iris Haider. Kein Wunder also, dass die Tiere auch bei therapeutischen Behandlungen eingesetzt werden. „Vor allem auf Menschen mit ADHS haben die Tiere eine beruhigende Wirkung.”
Seither werden auf dem Grundstück unter anderem Meditations-Spaziergänge oder Spa-Aufenthalte angeboten. Immer häufiger dient die Alpaka-Farm als Austragungsort für kreative Veranstaltungen. So kam auch Künstlerin Christiane Sternberg auf den Plan, ihren Workshop nach Felanitx zu verlegen. Bereits im Juni fand ein Event auf der Finca statt, jetzt gibt es einen neuen Termin. Ein Tag voller Entspannung und Kreativität erwartet die Teilnehmer am Samstag, 30. September, von 9 bis 15 Uhr.
Umgeben von Stille und Natur können die Teilnehmer den flauschigen Tieren beim Grasen zuschauen und inspiriert von der Stimmung ihre Eindrücke in Aquarell malen. Ab 9 Uhr beginnt der Tag mit einem Begrüßungskaffee und einem Rundgang auf der Alpaka-Finca samt Kennenlernen. Im Anschluss gibt es zunächst eine Einführung in die Aquarellmalerei. Dabei erklärt Christiane Sternberg die verschiedenen Maltechniken und Farbmischungen. Nach einer kurzen Kaffeepause gibt es einen Ideenaustausch zur Bildgestaltung sowie die Vorbereitungen für das eigene Kunstwerk. Nach der Mittagspause, in der verschiedene spanische Tapas im Alpaka-Gehege gereicht werden, kann jeder Teilnehmer dann sein künstlerisches Talent unter Beweis stellen.
Ein Höhepunkt des Tages ist das Duschen der Tiere. Wer danach selbst Lust hat, ins kühle Nass zu springen, kann sich im Pool erfrischen. Zum Abschluss wird mit einem Glas Sekt auf das gelungene Bild angestoßen. Im Preis von 125 Euro pro Person sind alle Materialien und außerdem Kaffee, kalte Getränke, Tapas, Gebäck und ein Glas Sekt enthalten. Sowie Teilnehmer als auch die Organisatorin Christiane Sternberg sind begeistert: „Es ist so schön, wenn die Tiere einem beim Essen und Malen besuchen. Da kommt echtes Safari-Feeling auf.”
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