Radiomoderatorin Louisa Eicker kann ihren Traumjob auf Mallorca weiter ausüben. | privat

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Wer in Bayern lebt, dem ist diese Stimme vielleicht schon einmal begegnet. Vielleicht war es im Auto, bei der Arbeit oder möglicherweise sogar in der heimischen Küche. Denn Louisa Eicker ist Radiomoderatorin und beim Nürnberger Sender Hitradio N1 zu hören – währenddessen ist sie aber auf Mallorca. Mehrmals im Monat moderiert sie die Mittagssendung, die von 10 bis 13 Uhr geht, von ihrer Finca aus. Seit rund anderthalb Jahren lebt sie in der Nähe von Ses Salines und hatte sich schon vor einiger Zeit ein eigenes Studio gebaut. Oder besser gesagt, ihr "Do-it-yourself-Verlobter", wie sie es MM mit einem charmanten Lächeln schildert.

Ein wenig handwerkliches Geschick ist auch wirklich notwendig, wenn aus großen, hölzernen Spanplatten, unzähligen Nägeln und Schrauben und einigen Kabeln eine hauseigene Sprechkabine entstehen soll. Um die Geräusche zu dämmen, wurden die Wände mit dunklem Schaumstoff überzogen. Auf dem Schreibtisch sind ein Rechner und ein Laptop aufgebaut, an die das Mikrofon angeschlossen ist. Wenn das rote Licht für "Aufnahme" leuchtet, nennt sie sich Louisa Lou. Dabei ist ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug ein cloudbasiertes Radio-System.

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Das hauseigene Studio auf ihrer Finca bei Ses Salines hat ihr Verlobter für sie eingerichtet. Foto: privat

In diesem Programm nimmt sie erst ihre Moderationen auf und kann sie danach direkt in den Sendeplan im Funkhaus Nürnberg einspeisen. Wenn sie also gerade etwas über den neuen Song von Ed Sheeran erzählt hat, speichert sie den Beitrag ab und er wird mit einer kurzen Verzögerung im Nürnberger Land ausgestrahlt. Wichtig ist natürlich noch eine gute Internetverbindung. "Leider ist meine Sendung nicht live", erklärt sie, "aber fast." Dafür nutzt sie noch ein kleines Mischpult mit Reglern, mit dem sie verschiedene Soundelemente bedienen kann. "Durch die moderne Technik ist das Moderieren von überall auf der Welt aus möglich", sagt sie.

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Dabei sei das Funkhaus Nürnberg "innovativ", denn im deutschen Rundfunk ist es bisher noch eher ungewöhnlich, dass die Sprecher zu Hause sitzen. Die 28-Jährige hat auch beizeiten ihre Ausbildung im Funkhaus Nürnberg gemacht und dann einige Jahre die Morgensendung moderiert. Doch vor anderthalb Jahren verschlug es sie nach Mallorca, weshalb sie ihre Festanstellung aufgegeben hatte. "Mein Chef und ich hatten aber immer ein freundschaftliches Verhältnis", erklärt sie. "Ich wurde gefragt, ob ich wieder Lust hätte, fürs Funkhaus zu arbeiten und ja, die hatte ich."

Jetzt moderiert sie wieder für ihren Nürnberger Heimatsender Hitradio N1 und zusätzlich für das private, bayernweite Jugendformat Radio Galaxy. Louisa ist auch noch Sprecherin, unter anderem für Filme und Werbespots. Doch es ist keine "Mallorca-Sendung", die sie moderiert. Es geht vielmehr um Themen aus Franken, Bayern und der ganzen Welt, die Hörer interessieren: "Aktuelle Themen und Trends, die die Zielgruppe rund um 30 Jahre beschäftigt", führt die Radiomoderatorin aus. Dazu laufen auf beiden Sendern "die besten aktuellen Hits." Hin und wieder kann sie aber nicht anders, als ihr Insel-Leben "einfließen zu lassen".

Aber ganz alleine in einem kleinen Studio sitzen auf Mallorca und eine Sendung für Deutschland moderieren – fühlt sich das nicht manchmal etwas seltsam an? "Während der Sendung bin ich in ständigem Kontakt mit meinen Kollegen vor Ort", beschreibt sie ihren Arbeitsalltag. "Und ich glaube, dass das die Zukunft ist: ortsunabhängig zu arbeiten." Dazu hat die Residentin noch ein weiteres Standbein als Influencerin, vor allem bei Instagram ist sie aktiv. Auf ihrem Profil geht es um Lifestyle-Themen wie Mode, Essen und Inneneinrichtung. Und dass sie jetzt wieder fürs deutsche Radio arbeiten kann, weiß Louisa Eicker zu schätzen: "Ich bin mehr als dankbar, dass das von meiner Trauminsel aus funktioniert, meinen Traumjob als Radiomoderatorin weiterzumachen."