Die am Montag mit 95 Jahren verstorbene italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida hat auch auf Mallorca Spuren hinterlassen. Im Jahr 1963 drehte sie auf der Insel zusammen mit dem legendären britischen Mimen Sean Connery den Kriminalfilm "Die Strohpuppe". Produziert wurde der Streifen unter anderem in Cala Rajada, wo Connery im bekannten "Sea Club" wohnte, und in Llucmajor. Im letztgenannten Ort fuhr Lollobrigida auf einer einachsigen Kutsche durch die Gassen.
Die Handlung der "Strohpuppe" basiert auf dem französischen Roman "La Femme de paille"von Catherine Arley. Der junge Lebemann Anthony Richmond versucht, mithilfe der Krankenschwester Maria an das Erbe seines wohlhabenden, auf einen Rollstuhl angewiesenen Onkels Charles Richmond zu gelangen. Dieser hatte einst Anthonys Vater in den Selbstmord getrieben. Anthonys Plan sieht vor, dass Maria Charles Richmond heiraten soll und, nachdem dieser gestorben ist, sein Vermögen erbt.
Lollobrigida war eine der großen Filmdiven des 20. Jahrhunderts. Neben Sophia Loren und Claudia Cardinale galt sie als eine der größten Filmikonen Italiens. Zeitweise war sie eine der bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. In Anlehnung an einen ihrer Filme wurde sie als "schönste Frau der Welt" bezeichnet. International bekannt wurde sie mit Streifen wie "Fanfan, der Husar" und "Die Schönen der Nacht" (beide 1952). Mit ihrer Rolle als Esmeralda in "Der Glöckner von Notre Dame" (1956) wurde sie berühmt.
In den 1970er-Jahren zog sich Lollobrigida aus dem Filmgeschäft zurück und arbeitete fortan als Fotografin. Mit Porträts etwa von Prominenten aus der Politik und namhaften Schauspielkollegen hatte sie großen Erfolg. Später setzte Lollobrigida wieder Filmprojekte um, 1986 war sie Jury-Vorsitzende bei den Berliner Filmfestspielen.
In den 1990er-Jahren wechselte die Schauspielerin zur Bildhauerei, stellte Skulpturen aus und engagierte sich als Unicef-Botschafterin. Auf roten Teppichen und bei Film-Galas war die Diva danach noch oft gerngesehener Gast. In den vergangenen Jahren entbrannte um sie ein Familienstreit – auf Initiative ihres Sohnes wies ihr ein Richter einen Vormund zu.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.