Was kann es Schöneres geben als einen Strand? Die Gülpens freuen sich wie Bolle. | plozano

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Zwischen Gulasch, Frikadellen und Gitarren – mit diesen drei Worten kann man den Alltag der Mallorca-Auswanderer Deniz Gülpen und Sascha Winkels beschreiben. Zusammen mit Gülpens 15-jähriger Tochter Kiana wagten sie vor zwei Jahren, im November 2020, den Schritt von ihrer Heimatstadt Heinsberg in der Nähe von Köln auf die Baleareninsel. „Nach Mallorca auszuwandern, war meine Idee. Es war eine der besten Entscheidungen unseres Lebens, heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, irgendwo zu wohnen, wo ich nicht am Meer spazieren kann”, sagt Deniz Gülpen.

Ihr Lebenspartner Winkels, mit dem sie seit vier Jahren zusammen ist, fügte dem hinzu: „In Deutschland haben wir gutes Geld verdient, tolle Freunde gehabt, Deniz hatte ein schönes Haus, ich war in einem Motorrad-Club. Uns hat dort nichts gefehlt, aber das Lebensgefühl ist hier komplett anders.” Den Körper des 48-Jährigen zieren zahlreiche Tattoos mit Punk-, Metal- und Hardcore-Motiven – denn Musik und Rock’n’Roll waren früher sein Lifestyle. „In Deutschland herrscht so ein strenger, gezwungener Ablauf. Hier ist ein ganz anderer Vibe und meine Kreativität sprudelt hier komplett anders.”

Und dieser grenzenlose Einfallsreichtum ist wohl eines der Hauptkomponenten, die den Einsatz der beiden Neugastronomen ausmachen. Denn ihr mittlerweile sehr beliebtes Lokal „Up Up” an der Playa de Palma auf Höhe des Balenario 13 stampften sie in kürzester Zeit aus dem Boden. „Wir hatten zunächst eine Videoproduktionsfirma, und auch Deniz war hinter der Kamera eingespannt. Irgendwann meinte sie, dass sie auch ein eigenes Business betreiben möchte – und so haben wir uns nach Lokalen und Cocktailbars umgeschaut, bis wir hier fündig wurden.”, erzählt Sascha Winkels.

Die Eröffnung des Up Up im April dieses Jahres war dann ein echter Kraftakt und viele Herausforderungen waren zu bewältigen. „Innerhalb von dreieinhalb Wochen mussten wir renovieren, uns mit Steuerberatern und Anwälten zusamensetzen, ein Bankkonto eröffnen und eine spanische SL gründen, es war einfach sehr viel Papierkram”, resümiert Deniz Gülpen rückblickend. Das Ganze ist von einem Kamera-Team begleitet und später in der Vox-Dokusoap „Goodbye Deutschland!” ausgestrahlt worden.

Dass ihre Popularität aus dem Fernsehen den beiden Mallorca-Auswanderern nützt und zahlreiche Besucher in ihr Lokal lockt, geben die beiden offen zu. Doch das allein würde der 53-jährigen Gülpen zufolge noch nicht ausreichen, um ein Restaurant gut am Laufen zu halten: „Der Promi-Bonus nützt nichts, wenn die Gäste sich nicht wohlfühlen oder das Essen nicht sehr gut zubereitet ist.” Zu den Spezialitäten des „Up Up”, das in erster Meereslinie liegt, gehören Frikadellen, Gulasch, Burger-Pattys sowie Sangría – alles selbstgemacht, versteht sich. Und in der Winterzeit bedient Sascha Winkels mit einem Catering-Service seine Stammkunden und liefert ihnen sogar veganes Gulasch. Beruflich hat Deniz Gülpen noch ein weiteres Standbein und bietet individuelle Hundebetreuung an.

Auch wenn nicht viel freie Zeit übrigbleibt, beschwert sich das Auswanderer-Paar nicht über die viele Arbeit: „Wir machen hier alles, angefangen vom Putzen, einkaufen, kochen bis hin zum Zubereiten der Speisen, und gucken dabei nicht auf die Uhr. Doch nach dem Feierabend fühlen wir uns hier wie im Urlaub.” So kommt es auch vor, dass Sascha Winkels nach dem Frikadellen kochen, zur Gitarre greift und den Gästen Live-Musik darbietet bei den sogenannten Sundowner-Events – die, wie der Name schon andeutet, bei Sonnenuntergang stattfinden. Gülpen und Winkels haben auch eine neue Veranstaltungsreihe namens Rock’n’Read ins Leben gerufen, bei der ein Autor zwischen musikalischen Klängen aus seinem Buch liest. Am 9. Dezember ist der Ex-Leibwächter Rainer Schanz im Up Up zu Gast und liest Passagen aus „Der Mann, der aus dem Schatten kommt.”