Schon für Singles und Pärchen ist es nicht einfach. Für Großfamilien erfordert die Ausgangssperre aber ein besonderes Maß an Anstrengung.
Guillermina und Bernardo Morell haben fünf Kinder: Tomás (9 Jahre), Guillermina (7), Mercedes (4), Pepa (2) und Mariana (2 Monate). Seit dem 15. März sind alle eingesperrt in ihrer 130-Quadratmeter-Wohnung in Palma. Wie steht man das durch? "Der Schlüssel zu einer guten Harmonie ist die Organisation. Eng damit verbunden ist jedoch die Flexibilität, was vielleicht widersprüchlich erscheinen mag, es aber nicht ist", sagt Bernardo. "Das Wesentliche ist, Prioritäten zu setzen."
"Zum Beispiel ist in der Schulzeit die kritischste Zeit der Vormittag. Das Wichtigste ist, sich anzuziehen und pünktlich zu sein.“ Momentan gehen die Kinder zwar nicht zur Schule, aber die Eltern versuchen, dem Tag eine feste Struktur zu geben, in dem die Älteren auch Verantwortung übernehmen, was ihnen gefalle.
Bernardo ist Vermessungsingenieur und Guillermina wird nach der Mutterschaftszeit wieder auf ihren Posten beim Arbeitsamt zurückkehren. Im Moment aber zählt nur die Familie und so lässt sich auch Positives aus der Sitiuation ziehen. "Die Kinder sind glücklich, bei uns zu sein. Für sie ist es das Wichtigste.“
3 Kommentare
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@Susanne Lenné: Wie viele Ihrer Angehörigen und Freunde sind schon an Corona verstorben? Könnte es sein, dass auch Kinder Überträger des Virus sein könnten? Grundsätzlich sollten alle Kinder gleiche Ausgangs-Bedingungen für den Start ins Leben haben - nur wer setzt deren Grundrechte gegen die Macht der Besitzenden durch? Und das ist seit Jahrhunderten so ...
Diese Berichte langweilen, und zwar deshalb weil es Millionen Familien so ergeht. Manchmal hat man das Gefühl nur auf Mallorca steht das Leben still. In einem Interview sagte ein über 80 jähriger, der mit dem ZDF auf Weltreise war, während er auch ( wie viele andere auf der Welt ) zuhause bleiben muss. Ehrlich , Mallorca kennen viele Menschen sehr gut, aber ihren Nachbarn? Da ist was wahres daran. Und das alle so zusammen halten, ist auch eine Pauschalaussage, ich habe erlebt das manche Mitmenschen noch egoistischer wurden als sie es schon vorher waren.
Es freut mich, dass eine 7-köpfige Familie mit wahrscheinlich relativ gutem Einkommen und einer relativ großen Wohnung in Palma die gemeinsame Zeit genießen kann. Mich interessiert aber auch schon seit längerem, wie es den vielen marokanischen Familien geht, die ja oft mindestens 5 Kinder haben, in einer vielleicht 70qm großen Wohnung und anderen mitwohnenden Familienangehörigen leben. Warum setzt sich die Regierung der Balearen nicht verstärkt dafür ein, dass hier wenigstens Kinder täglich wenigstens kurz nach draußen dürfen? ich finde die Einschränkung unserer Freiheitsrechte steht hier im keinem Verhältniss mehr zu dem Ausmaß der Pandemie.