Die Diskussion ist in vollem Gange. Auf der Deutschen liebsten Partymeile wird seit ein paar Tagen für „Feiern mit Stil” geworben. Plakate auf Bussen und an den Haltestellen zeigen offenbar stark Betrunkene (so will man’s nicht) und fröhliche Menschen, die mit einem Glas in die Kamera prosten (über Urlauber diesen Typs freut man sich).
Initiatoren dieser neuen Kampagne gegen Alkohol-Exzesse sind die Stadt Palma und die Qualitätsoffensive Palma Beach. Als prominentes Gesicht hat man sich den Partysänger Peter Wackel ins Boot geholt. Mancher Playa-Insider war über diese Nachricht überrascht, denn Wackel besingt in einigen seiner Lieder den übermäßigen Alkoholgenuss.
Wackel gehe es aber gar nicht darum, den fröhlich feiernden Urlaubern den Alkohol zu verbieten, betont er. Ihm komme es darauf an, die extremen Auswüchse einzudämmen. „Ich möchte mich nicht schämen müssen, wenn ich sage, dass ich an der Playa de Palma Urlaub mache, weil jeder nur ein Bild dazu im Kopf hat.”
Was sagen eigentlich Wackels Musiker-Kollegen dazu? MM hat sich mal in der Ballermann-Szene umgehört.
Melanie Müller, RTL-Dschungelkönigin 2014, die regelmäßig im Bierkönig und im Oberbayern singt, kann dem neuen Slogan gar nichts abgewinnen. „Feiern mit Stil? Wir sind doch hier nicht auf Ibiza oder Sylt”, meint die Blondine, die am Freitag, 26. April, die Saisoneröffnung ihres Grillmüller-Imbiss an der weißen Strandkirche feiert. Sie findet Wackels Einsatz „wunderlich”. „Denn auch er verdient damit sein Geld und eigentlich gibt er seinen Fans gerade eine Breitseite und auch unseren Veranstaltern.” Wenn es nach „Melli” („Ich liebe Party!”) geht, darf sich an der Playa de Palma nichts ändern. „Es soll alles so bleiben. Alle wollen feiern und die mit ein bisserl mehr Geld in der Tasche können in einem Fünf-Sterne-Hotel ihren Rausch ausschlafen. Wir brauchen keinen
Beach mit weißen Laken. Wer das will, der soll woanders Urlaub machen – nicht an unserer Partymeile.”
„Ich glaube nicht, dass die Plakataktion sonderlich wahrgenommen wird”, meint Mickie Krause, der vor vielen Jahren mit „Zehn nackte Frisösen” in die Ballermann-Szene gestartet ist. Dass sich Peter Wackel engagiert, findet Krause „völlig in Ordnung”, da dieser die Playa bestens kenne. Krause, regelmäßig im Mega-Park auf der Bühne: „Mir fällt natürlich auch auf, dass es Leute gibt, die überhaupt nicht mit Alkohol umgehen können und sich nicht zu benehmen wissen.” Die Playa habe sich auf jeden Fall verändert. „Als ich vor 20 Jahren im Riu aufgetreten bin, war das Publikum dankbarer und auch nüchterner als heute.” Krause vermutet, dass die Künstler selbst einen Teil zum Wandel beigetragen haben. Die Musik sei nicht unbedingt besser geworden, aber aggressiver. „Das trägt natürlich auch dazu bei, dass die Stimmung an der Playa aggressiver und hitziger geworden ist.”
Den vollständigen Bericht lesen Sie in der jüngsten MM-Ausgabe (17/2019), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.
4 Kommentare
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Ich kann Guenther nur zu stimmen. Ganz ehrlich, ich feier selbst gerne aber in Arenal habe ich noch nie eine echte Party gesichtet. Besoffen auf Tischen rumschreien, gewalttätiges Handeln, null Respekt vor dieser echt herzlichen spanischen Mentalität etc. sind keine Party. All das verbreitet unfassbare negative Stimmung, wodurch immer mehr Pack angezogen wird. In Deutschland wird dieser Ballermann Kult ja noch durch verantwortungslose Medien gefördert und als normal verkauft. Diese komische Hackfre++e Müller soll mal ganz ruhig bleiben und wieder nach Hause gehen. Ich schäme mich auf Mallorca für mein Land. Hier über gewisse Migranten sich am beschwerden, wenn auch nicht zu unrecht, sich aber genauso asozial am Ballermann verhalten. Macht doch Urlaub in Düsseldorf Altstadt. Was für Bauern. Und vor allem M. Krause macht jetzt auf Einsicht, ich lach mich tot, mehr Doppelmorlal geht nicht. Aber was will man auch erwarten, Deutschland ist dermaßen verroht, da hilft auch kein Hass Sauf Urlaub, sondern nur Therapie & Entgiftung. Bitte lasst euren Scheiss in der Heimat, fangt an bessere Musik zu hören und feiert mit echter Lebensfreude. Als positives Beispiel an der Playa kann ich nur das Beach House nennen, der einzige Club der tatsächlich international wirkt & mit Party zu tun hat. Dennoch würd ich sogar für den Club auch nicht mehr nach Arenal gehen. Ist mir alles zu peinlich geworden, zieht mich eher runter. Ansonsten finde ich das Mallorca Magazin als echt sinnvoll und stellt für mich einen Mehrwert dar. Nur vielleicht etwas mehr Einsatz gegen solche Zustände wäre wünschenswert. Ich will absolut keinen Playa Luxus Abschnitt oder sonst was, aber ein symphatischers Verhalten der Gäste zu erreichen wäre so gut für uns alle. Wie auch immer, pura vidaaa
Warum stehen eigentlich vor Bierkönig und Megapark keine Sanitäter und Sozialarbeiter, die sich auf Kosten der Herren Gastronomen um die ÜBERalkoholisierten Gäste kümmern? Warum muss die Allgemenheit diese Kosten übernehmen? Wie viel % der Gäste wünschen sich Sylter bzw. Ibiza-Preise an der PdP? Warum nicht mal von München lernen: Allparteiliches Konfliktmanagement - https://ru.muenchen.de/2019/78/Allparteiliches-Konfliktmanagement-wieder-am-Gaertnerplatz-84193
Lieber unter Niveau amüsiert als mit Niveau gelangweilt. Man schaue nur einmal in die Promilogen in der Bierzelten. Gääähn. Und Unten steppt der Bär. Man muss den jungen Leuten die Möglichkeit geben so zu feiern wie sie es gut finden. Aaaaber nur an bestimmten Plätzen wie die SchinkenStrasse und nicht im ganzen Ort. Es ist aber Aufgabe der Kommune, die Regeln durchzusetzen. Und da fehlt der Wille.
Auch ich brauche keine weißen Laken am Strand, aber noch weniger Saufexzesse und grölende Sauftouristen die glauben sich daneben benehmen zu können. Ich verstehe die Anwohner und würde mir ein energisches Durchgreifen der Polizei wünschen, dann wäre auch für die Touristen die sich benehmen der Mallorca Urlaub wieder schöner. Soll die Müller doch mit ihren Gleichgesinnten ihre Frittenbude doch am Goldstrand in Bulgarien aufbauen,da sind ja schon einige Niveaulose hin gewandert.