Dreh bei Santanyí: Heike Hanold-Lynch („Tatort”) und Martin Rohde spielen in „Heikos Welt” Mutter und Sohn. | Produktion

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Kunstfiguren à la „Horst Schlämmer” haben die deutsche TV-Landschaft geprägt. Sie nehmen die Gesellschaft aufs Korn und verdeutlichen überspitzt die Eigenheiten der Nation. Auf gutem Weg dahin ist auch „Heiko”, der mit frecher Berliner Schnauze seine Fans im Videoportal YouTube seit zwei Jahren mit dem Format „Heikos Welt” begeistert. Ob Schärfetest an der Currywurstbude, Beauty-Tips dank Bier-Bad oder Flirtschule auf dem Berliner Bürgersteig – Seine Videos werden von seinen Fans in den sozialen Netzwerken bejubelt.

„Es war an der Zeit, dass ‚Heikos Welt´den nächsten Schritt macht”, sagt Produzent Alexander Schoeller über die Entscheidung, den Stoff auf die große Leinwand zu bringen. „Heikos Welt – Ein Film über Bier, Darts und Mutterliebe” so der Titel des Streifens, der das junge Team derzeit auch nach Mallorca führt und welcher 2020 in die deutschen Kinos kommen soll. Angeblich ist es der erste deutsche Film, der Dart in dieser Weise cinematografisch festhält. Regie führt Dominik Galizia.

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In der deutschen Hauptstadt wurde in einer Vielzahl authentischer Alt-Berliner Eckkneipen gedreht. „Zeitlose Kneipen, in denen die Gäste neben den Zapfhähnen Teil des Interieurs sind”, heißt es scherzhaft von Produktionsseite. Mithilfe des Dart-Spiels soll „Heiko” (Martin Rohde) Geld gewinnen, um seiner Mutter „Belinda” (Heike Hanold-Lynch) eine wichtige Augen-Operation zu ermöglichen. Hanold-Lynch, die in vielen „Tatort”-Folgen und auch bei internationalen Produktionen wie „Grand Budapest Hotel” mitgewirkt hat, habe eigener Aussage nach nicht lange gezögert, an so einer ungewöhnlichen Produktion teilzunehmen. „Als ich das Drehbuch gelesen habe, hat es sofort gefunkt”, sagt die 56-Jährige. „Als langjährige Schauspielerin und Ur-Berlinerin hat mich die Story vollends begeistert.” Als sie „Heiko” kennenlernte, sei es um sie geschehen. Die Stimmung am Set beschreibt sie als „eine Kombination aus hoher Professionalität, Lässigkeit und Begeisterung”.

Der Film ist eine einhundertprozentige Independent-Produktion, wurde größtenteils über Privat-investoren finanziert. Via Crowdfunding, einer Spendensammelaktion im Internet, sind bereits knapp 15.000 Euro zusammengekommen. Martin Rohde, eigentlich gelernter Steinmetz, beschreibt seine Kunstfigur „Heiko” so: „Ein kleiner Rollmops mit Herz. Authentisch, charmant und liebenswürdig.” Dafür hat er sich in Familienkreisen inspirieren lassen. Heiko sei der beste Kumpel seines Onkels. Ein ewiger Junggeselle mit Dauerwelle und Brusthaaren, so Rohde. „Der hatte nie einen Partner, aber Spaß am Leben – mein Vorbild.”

Warum nun ein Dreh auf Mallorca? Getreu dem gängigen Klischee sehen die Macher Mallorca als „Urlaubs-Pendant zur Berliner Kneipenwelt”. Wenn Heiko mal Berlin verlasse, dann nur nach Mallorca.