Der umstrittene Mallorca-Rapper Valtonyc hat sich seinem drohenden Haftantritt durch Flucht nach Belgien entzogen. Das ist am Mittwochabend bekannt geworden. Am Donnerstagmorgen fand zudem vor dem Europaparlament eine Solidaritätskundgebung statt, bei der "Kunst- und Meinungsfreiheit" eingefordert wurde.
José Miguel Arenas Beltrán, wie der Musiker bürgerlich heißt, war zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er die Königsfamilie beleidigt und den ETA-Terrorismus verherrlicht haben soll. Das spanische Verfassungsgericht hatte es abgelehnt, über den Fall zu verhandeln, womit jetzt nur noch der Weg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bleibt.
Zwar wurde in Straßburg eine Eilentscheidung beantragt, doch haben die Richter bisher nicht reagiert. Die Frist zum Haftantritt für Valtonyc lief bis Donnerstagabend. Allerdings war er bereits zuvor aufs Festland gereist. Da er noch einen Personalausweis besitzt, gelang ihm auch die Reise nach Belgien.
Per Twitter kündigte er "legitimen Widerstand" an. In den vergangenen Tagen war eine weitere Anzeige eingegangen, da Valtonyc Anfang des Jahres auf einer Konzertbühne in offenbar betrunkenem Zustand aggressiv gegen die Polizei getönt hatte. "Tut mir einen Gefallen und tötet nachher einen Guardia Civil", so der Aufruf, den er im Nachhinein jedoch satirisch verstanden wissen will. (mic)
4 Kommentare
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Die Boshaftigkeit mancher Kommentatoren überascht mich immer wieder. Das in Spanien ein korruptes Gesinnungsstrafrecht vorherrscht, dürfte jedem klar sein, der sich nur etwas informiert. Diese kritiklosen Rufe nach dem strafenden und autoritär agierenden Staat haben etwas von einem Stockholm-Syndrom.
""Wie bei Carles Puigdemont UND KONSORTEN: Der umstrittene Mallorca-Rapper Valtonyc ist vor seinem drohenden Haftantritt ins Ausland geflohen."" @ MM-Redaktion: Im Sinne von "Mittäter, Komplize, Spießgeselle" ??? Verwunderte Grüße!
Bei allem Respekt - eine schwache Kür der spanischen Sicherheitskräfte!
Wer so einen laufen lässt, hat selber Schuld!